Zur Lyrik nach Auschwitz. Celans Sprachgitter und Benns-Nur zwei Dinge
Zur Lyrik nach Auschwitz. Celans Sprachgitter und Benns-Nur zwei Dinge
Author(s): Tomislav ZelićSubject(s): Literary Texts
Published by: Odsjek za germanistiku - Filozofski fakultet Sveučilišta u Zagrebu
Summary/Abstract: Lyriker und Literaturwissenschaftler haben Adornos provokatives Diktum, »nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch«, oft als prinzipielles Gedichtverbot missverstanden. Berücksichtigt man spätere Präzisierungen, Korrekturen und Revisionen, lässt sich ein normativer Maßstab für Lyrik nach Auschwitz aufstellen, wonach in authentischen Kunstwerken »das äußerste Grauen nachzittert«. Vor diesem Hintergrund werden zwei Gedichte, Celans Sprachgitter und Benns Nur zwei Dinge, formal und inhaltlich analysiert und interpretiert. Celans hermetischer Lakonismus, formal und inhaltlich innovativ, zielt auf eine dialogische Utopie ab, die den Maßstab erfüllt. Benns monologischer Regress, formal und inhaltlich weitaus traditioneller, fällt hinter den Maßstab zurück.
Journal: Zagreber Germanistische Beiträge
- Issue Year: 2005
- Issue No: 14
- Page Range: 73-88
- Page Count: 16
- Language: German
- Content File-PDF