Soziogramm des ge- bzw. verstörten Protagonisten in Ulrich Plenzdorfs "Kein runter kein fern"
Sociogram of the Disturbed Protagonist in Ulrich Plenzdorf's "Kein runter kein fern"
Author(s): Sunhild GalterSubject(s): Language and Literature Studies, Studies of Literature, German Literature, Theory of Literature
Published by: ALDUS VERLAG
Keywords: Ulrich Plenzdorf; DDR; disabled;
Summary/Abstract: Ulrich Plenzdorfs Kurzprosatext "Kein runter kein fern" aus dem Jahr 1973 zeigt die ausweglose Lage eines behinderten Zehnjährigen in der suppressiven sozialistischen Gesellschaft der damaligen Deutschen Demokratischen Republik (DDR), der auch von seiner Familie, dem systemtreuen Vater und dem älteren Bruder, der Polizist ist, nicht nur keinerlei Hilfe, Verständnis und Unterstützung erhält, sondern zusätzlich kleingemacht wird. Plenzdorf wollte mit seinen kritischen literarischen Werken auf Probleme des sozialistischen Alltags hinweisen, ohne die sozialistische Gesellschaft als solche in Frage zu stellen. Er wollte einen humaneren, situationsangepassten Umgang mit diesen bewirken, dennoch endet der Text mit einer biblisch-apokalyp-tischen Szene, in der der Volkspolizist seinen kleinen, behinderten Bruder brutal zusammenschlägt, vielleicht sogar tötet.
Journal: KRONSTÄDTER BEITRÄGE ZUR GERMANISTISCHEN FORSCHUNG
- Issue Year: 23/2023
- Issue No: 23
- Page Range: 135-145
- Page Count: 11
- Language: German