Times of Uncertainty. Democratization and Nationalization in East Central Europe at Regional and Local Levels (1918–1923) Cover Image

Zeiten der Unsicherheiten. Demokratisierung und Nationalisierung in Ostmitteleuropa auf regionaler und lokaler Ebene (1918–1923)
Times of Uncertainty. Democratization and Nationalization in East Central Europe at Regional and Local Levels (1918–1923)

Author(s): Steffen Kailitz, Sebastian Ramisch-Paul, Tim Buchen
Subject(s): Military history, Political history, Nationalism Studies, Pre-WW I & WW I (1900 -1919), Interwar Period (1920 - 1939)
Published by: Verlag Herder-Institut
Keywords: democratization; nationalization; World War I; Poland; Silesia; Czechoslovakia;

Summary/Abstract: Zeiten des Umbruchs sind Zeiten der Unsicherheit. Sie zeichnen sich wesentlich dadurch aus, dass alte Gewissheiten verloren gehen und – nach Reinhart Koselleck – die „Zukünfte“ noch im Unklaren sind. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war global betrachtet der bis dahin wohl größte politische und soziale Umbruch, den eine große Zahl von Staaten und Gesellschaften gleichzeitig erlebten. Die Unsicherheit über die Zukunft der politischen und gesellschaftlichen Ordnung prägte vor allem auch die Länder Ostmitteleuropas. Die Transformationen in der Zwischenkriegszeit, die Otakar Odložilík bereits 1950 als einen der größten Umbrüche der Geschichte Mittel- und Osteuropas bezeichnete, stellen einen markanten Wendepunkt dar. Die Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs und der Zusammenbruch der alten Imperien führten zu einer beispiellosen Neuordnung des politischen Gefüges in dieser Region. Dabei verflochten sich Prozesse der Demokratisierung und Nationalisierung untrennbar in einer „doppelten Transformation“. Sie manifestierte sich in der Entstehung neuer Staaten und demokratischer Regierungsformen – namentlich in Polen, Litauen, Estland, Lettland, Finnland und der Tschechoslowakei – sowie in den demokratischen Reformen, die in Ländern wie Ungarn und Rumänien eingeleitet wurden. In weiten Teilen des post-zarischen und post-habsburgischen Europa markierte das Ende des Weltkriegs kein Ende der Gewalt. Alles war noch in Bewegung – welche politischen und gesellschaftlichen Formen sich am Ende in stabiler Form herausbilden würden, war noch unsicher.

  • Issue Year: 73/2024
  • Issue No: 1
  • Page Range: 1-15
  • Page Count: 15
  • Language: German