Izidor Kršnjavi kao brodski zastupnik u Hrvatskom saboru 1884.-1887.
Izidor Kršnjavi als Broder Abgeordneter im Kroatischen Parlament 1884.-1887.
Author(s): Mato ArtukovićSubject(s): History
Published by: Hrvatski institut za povijest
Keywords: Izidor Kršnjavi; Kroatische Parlament (Sabor) 1884-1887; Archivaffäre“; Broder Wahlbezirk.
Summary/Abstract: Izidor Kršnjavi gehört zu den größten intellektuellen und politischen Potenzialen der neueren kroatischen Geschichte. Seit seiner frühesten intellektuellen Formierung stand er unter dem besonderem Schutz von Bischof Strossmayer, der ihn in materiell unterstützte und mit seiner Autorität in seinem bedeutenden Lebensabschnitt hinter ihm stand. Anfang 1884. bekam diese Freundschaft erste Risse und im September zerbrach sie ganz. Zu der Zeit wurde Kršnjavi als Kandidat der Volkspartei im Broder Wahlbezirk in das Kroatische Parlament gewählt. Später rechtfertigte er dies mit der frühen Erkenntnis, er könne ausschließlich durch Patrizipation in der Regierung das Ziel - „den Fortschritt seines Volkes“ erreichen. Als Parlamentsabgeordneter hatte er ein sehr kompetentes Auftreten, insbesondere im Hinblick auf kulturelle Fragen und Bildungspolitik. Im Kroatischen Parlament präsentierte er die Erfahrungen verschiedener europäischer Länder, ließ aber die positiven Erfahrungen der kroatischen Kultur- und Biltungstradition nicht ausser Acht. Diese Parlamentszeit ist gewiss der grundlegende Zeitraum, in dem er Erfahrungen sammelte, die eine Referenz für den zweifellos erfolgreichsten Minister in der Geschichte des kroatischen Bildungswesens und der Kultur darstellen. Die Broder Einwohner sicherten Kršnjavi demnach durch die Wahl in das Palament 1884.-1887. eine beträchtliche politische Karriere. Er revanchierte sich durch Interpellationen für konkrete Hilfe in den verschiedensten Lebensproblemen (Klärung der Kanäle zur Prävention von Überschwemmungen, Sicherstellung von Entschädigungen für Bauern wegen Mühlenbeseitigungen an der Save). Dank seiner Vermittlungen wurde in Brod eine „Webschule“ für Mädchen gegründet, womit er sein Wahlversprechen an die Broder Wählerschaft erfüllte. Von 1886. bis zum Ende seines Mandates (Mai 1887.) war er nicht im Parlament. Den Urlaub nutzte er für ein Jurastudium in Wien. Kršnjavi war ein starkes Adout der Volkspartei in der Polemik mit der oppositionellen Rechtspartei, die die höchste Popularität im kroatischen Volk genoss, und der Unabhängigen Volkspartei. Die Rolle, die er in der „Archivaffäre“ spielte, in der er am Gericht als Zeuge aussagte (offensichtlich ein Meineid), dass Banus Khuen- Héderváry nicht mit dem Fuss in eine gewisse diskrete Stelle getreten wurde, und somit Khuen den Banus-Sessel gesichert hat, ist keineswegs ein sympatischer Moment in seiner Karriere. Kršnjavi, dessen Resultate noch heute in Kroatien ersichtlich sind, hat sich jedoch während seiner Karrierelaufbahn wie kein anderer in der kroatischen Politik für das Gemeinwohl eingesetzt.
Journal: Scrinia Slavonica
- Issue Year: 2006
- Issue No: 6
- Page Range: 217-233
- Page Count: 17
- Language: Croatian