Der erste Todesfall in der Familie
Der erste Todesfall in der Familie

Summary/Abstract: Wie aus heiterem Himmel erstarrte sie plötzlich, ganz ohne Vorwarnung, ohne Grund, sie hielt inne und völlig überrascht stoppte auch ich, ich wartete auf eine Erklärung oder wenigstens auf einen Wink, auf ein befangenes Lächeln, doch sie beobachtete mich nur ganz konzentriert, ich kam mir wie ein Blödmann vor, und dann legte sie ihr Ohr an meinen Brustkorb, ans Herz, sie horchte angestrengt, stützte sich dann wieder auf ihre Hände und beobachtete mich weiter, ich war schon drauf und dran, etwas zu sagen und das Ganze in einen Scherz umzuwandeln, da streckte sie ihre rechte Hand aus und strich mir mit den Fingern über die verschwitzte Stirn, sie leckte ihren Zeigefinger ab und fragte mich, wie mir sei. Etwas Absurderes hat mich noch niemand während des Beischlafs gefragt, wie geht es dir, wie fühlst du dich, ist es dir nicht zu heiß, ich öffne das Fenster, ich rufe den Notarzt, das sind wirklich keine Fragen, die man in solchen Augenblicken stellt, doch sie wirkte dabei todernst, blickte mir direkt in die Augen, die allergewöhnlichste Frage, was sollte ich da sagen, mir geht es gut, ich lächelte sie an und fasste sie um die Taille; eine Geste, mit der ich sie zur ursprünglichen Tätigkeit zurückführen wollte, doch sie machte sich frei und wälzte sich neben mich aufs Bett.

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