Bewegung und Berührung zum Verhältnis von Kinästhesen und Taktilität in der Phänomenologie und in der Tanztheorie
Bewegung und Berührung zum Verhältnis von Kinästhesen und Taktilität in der Phänomenologie und in der Tanztheorie
Author(s): Mădălina DiaconuSubject(s): Philosophy
Published by: Societatea Română de Fenomenologie
Summary/Abstract: „L’esprit est un moment de la réponse du corps au monde“, bemerkte einst Valéry.1 Die Aktivität drückt sich parallel „geistig“ als Intentionalität und „leiblich“ als Beweglichkeit des Körpers aus, wobei die beiden – anders als in der objektiven, cartesianisch geprägten Psychologie – in einer ursprünglichen Einheit miteinander stehen. Jeder Wahrnehmung liegen Kinästhesen zugrunde. Manche sind sogenannte „ghost gestures“2, infinitesimale Mikrokinästhesen, die von außerhalb unbemerkbar bleiben und oft vom Subjekt kaum bewußt vollzogen werden, wie wenn jemand seinen Atem kurz anhält oder die Füllfeder fester drückt. Andere sind „Makrokinästhesen“, sichtbare Bewegungen von Körpergliedern, Änderungen von Körperstellungen bis zur Verlagerung der Raumposition durch Gehen. Am deutlichsten tritt die Bewegung im Tasten hervor.3 Untersucht wird im weiteren die phänomenologische Auffassung vom Zusammenhang zwischen Tasten und Kinästhesen, von Husserl, über Erwin Straus bis Renaud Barbaras und Michel Henry. Diese Interpretation wird teilweise durch andere Perspektiven ergänzt, die – durch Rudolf von Laban – aus der Tanzwissenschaft, aber auch aus der pränatalen Anthropologie und den Ingenieurwissenschaften stammen
Journal: Studia Phaenomenologica
- Issue Year: III/2003
- Issue No: 3+4
- Page Range: 229-265
- Page Count: 28
- Language: German
- Content File-PDF