Abtönungspartikeln in den estnischen und deutschen Fragesätzen
Värvingupartiklid eesti- ja saksakeelsetes küsilausetes
Author(s): Janika KärkSubject(s): Language and Literature Studies
Published by: Eesti Rakenduslingvistika Ühing (ERÜ)
Keywords: kontrastive Analyse; Schauspielstücke; Übersetzen; Estnisch; Deutsch
Summary/Abstract: Im vorliegenden Beitrag werden die Abtönungspartikeln in den estnischen und deutschen Paralleltexten kontrastiv unter Betracht gezogen. Anhand eines aus Schauspieltexten bestehenden Korpus wird erforscht, ob und wie die Abtönungspartikeln übersetzt werden. Dabei konzentriert man sich vor allem auf die kommunikative Funktion der Abtönungspartikeln in den Fragesätzen. Man vergleicht, ob es im Estnischen vergleichbare Äquivalente gibt, welche Restriktionen hinsichtlich der Verwendung der Abtönungspartikeln in den beiden Sprachen gibt, wie die Abtönungspartikeln sich syntaktisch verhalten und wie sie die Sprechintention beeinflussen. Während die Abtönungspartikeln kontrastiv beschrieben werden, lassen sich Aspekte festlegen, die man bei der Beschreibung der Abtönungspartikeln berücksichtigen sollte: 1. Restriktionen auf Satzart; 2. kommunikative Funktion des Satzes (darunter die Fähigkeit der Partikeln, die kommunikative Funktion des Satzes zu ändern); 3. Vorkommen im bejahenden oder verneinenden Satz; 4. Bezogenheit auf bestimmte Satzglieder; 5. Bezug auf Kontext; 6. Textfunktionen. Aus der Untersuchung geht hervor, dass es in beiden Sprachen Partikeln gibt (denn, siis), die die kommunikative Funktion des Satzes ändern können (aus der Informationsfrage wird eine rhetorische Frage). Vergleichbar können die Abtönungspartikeln in beiden Sprachen auf der metakommunikativen Ebene Empörung, Vorwurf, Überraschung oder andere Emotionen und Einstellungen des Sprechers ausdrücken. Aus dem Korpus geht jedoch nicht hervor, ob es im Estnischen eine Partikel gibt, die eine Frage, vor allem in der Anfangsphase eines Gesprächs, freundlicher gelten ließe, wie es die deutsche Partikel denn tut. Wenn in den meisten untersuchten Fällen die estnische Partikel siis vergleichbare illokutive Funktion trägt, schließt der obligatorische Bezug auf die vorher gesagte Proposition die Verwendung der Partikel siis aus. Im Allgemeinen kann man sagen, dass es im Estnischen zwar oft vergleichbare Äquivalente zu den deutschen Partikeln gibt, aber beim Übersetzen jedoch gehören Partikeln wegen ihrer komplizierten semantischpragmatischen Struktur zu den schwierigen Fällen und ihre Verwendung kann vom Übersetzer abhängig sein.
Journal: Eesti Rakenduslingvistika Ühingu aastaraamat
- Issue Year: 2010
- Issue No: 6
- Page Range: 121-134
- Page Count: 13
- Language: Estonian