Zwischen Aufklärern, Rabbinern und Staat: Die Zensur hebräischer Bücher in Böhmen 1781–1848
Between Enlightenment thinkers, rabbis and the State: The censorship of Hebrew books in Bohemia 1781-1848
Author(s): Iveta CermanováSubject(s): Jewish studies
Published by: Židovské Muzeum v Praze
Summary/Abstract: Obwohl die Thematik der Zensur hebräischer Bücher schon lange zu den Themen gehört, die beträchtliches Forscherinteresse wecken, wurde sie bisher in einer Reihe europäischer Länder nicht befriedigend erforscht. Die größte Aufmerksamkeit wird traditionell der Frühneuzeit und in ihrem Rahmen besonders der hebräischen Zensur auf italienischem Gebiet gewidmet, der Stand der Forschung in den übrigen Gebieten Europas ist aber bei weitem nicht so befriedigend. Das gilt auch für die Habsburgermonarchie, wo das erwähnte Thema bisher eher abrißhaft im Rahmen von örtlich und zeitlich begrenzten Teilstudien bearbeitet wurde. Einer der am wenigsten erforschten Orte ist dabei paradoxerweise das Zentrum der Monarchie selbst, Wien. Für die Zeit Ende des 18. und die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die österreichische Metropole zum bedeutenden Zentrum des hebräischen Buchdrucks wurde, existiert keine in sich abgeschlossene Studie, die sich mit der dortigen hebräischen Zensur befassen würde. Der Forschungsstand über Böhmen ist etwas befriedigender. Eine solide Zusammenfassung der Entwicklung der hebräischen Zensur auf böhmischem Gebiet vom 16. bis zum 19. Jahrhundert schrieb bereits im Jahr 1930 Guido Kisch und wertvolle Detailstudien zur Problematik schufen GersonWolf, Salomon Hugo Lieben, František Roubík sowie in jüngerer Zeit Alexandr Putík. Der neueste Beitrag zur Erforschung der hebräischen Zensur in Böhmen ist die Biographie des Prager Zensors in hebraicis Karl Fischer (1757–1844) aus den Federn von Iveta Cermanová und Jindøich Marek.
Journal: Judaica Bohemiae
- Issue Year: XLVI/2011
- Issue No: Suppl.
- Page Range: 145-158
- Page Count: 14
- Language: German
- Content File-PDF