DAS BLUT JESU UND ‚DAS GANZE VOLK‘. MT 27,24-25 IM NARRATIVEN RAHMEN DER MATTHÄISCHEN KONFLIKTGESCHICHTE
THE BLOOD OF JESUS AND “THE ENTIRE PEOPLE“. MATT 27,24-25 IN THE NARRATIVE FRAME OF THE MATTHEAN CONFLICT
Author(s): Romeo PopaSubject(s): Christian Theology and Religion
Published by: Universitatea Babes-Bolyai - Centrul de Studii Biblice
Keywords: Antijudaismus; Matthäusevangelium; narrative Analyse; Konfliktgeschichte; Gegner Jesu; Volksmenge; Davidssohnschaft
Summary/Abstract: Die vorliegende Studie nimmt sich vor, Mt 27,24-25 erneut zur Debatte zu stellen. Um die s.g. ‚Selbstverfluchung‘ des Volkes vor dem Richterstuhl des Pilatus einzuordnen, kommt man weder ausschließlich durch punktuelle Begriffsuntersuchungen, noch durch theologische oder historische Betrachtungen voran. Erst eine narrative Analyse der gesamten Konfliktgeschichte schafft den passenden Rahmen, um das Verhältnis ὄχλος / λαός im Sinne der matthäischen Konzeption zu bestimmen. Die Volksmenge erweist sich bei näherer Betrachtung als die treibende Kraft des narrativen Konflikts zwischen Jesus und den jüdischen Autoritäten. Sie unterscheidet sich von den letzten in Bezug auf wichtige Konfliktthemen und entdeckt allmählich bei Jesus die ihr entsprechende christologische Dimension – die Davidssohnschaft. Die Gegner Jesu versuchen aber ständig, das Volk von diesem Kurs abzubringen, und es für die eigenen Ziele zu instrumentalisieren; zu dieser Strategie gehört auch die Tötung Jesu. Matthäus bemüht sich, sowohl das Volk und die führenden Kräfte als auch die Landesbevölkerung und die Bewohner Jerusalems durch redaktionelle Arbeit voneinander zu halten. Von diesem erzählerischen Entwurf her muss auch Mt 27,24-25 gelesen werden. Die gezielten Querbezüge legen eher eine narrative Verbindung der Pilatus-Szene mit der Kindheitserzählung nahe, die zusammen einen großen Bogen über die ganze Konfliktgeschichte spannen.
Journal: Sacra Scripta
- Issue Year: XII/2014
- Issue No: 1
- Page Range: 87-119
- Page Count: 33
- Language: German
- Content File-PDF