Als Maurice Rossel zu reden begann; "Auch heute würde ich ihn unterschreiben..."
As Maurice Rossel started talking...
Author(s): Maurice RosselSubject(s): History
Published by: Institut Terezínské iniciativy - Sefer
Keywords: Red Cross; Maurice Rossel; Switzerland; Theresienstadt; propaganda; Holocaust; Claude Lanzmann;
Summary/Abstract: In den Theresienstadter Studien und Dokumenten 1996 wurde erstmals der vollständige Text des Berichts veröffentlicht, den der Delegierte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Dr. Maurice Rossel, über seinen Besuch in Theresienstadt am 23. Juni 1944 verfaßt hatte. Bis zu dieser Zeit waren nur einige Auszüge aus diesem Bericht bekannt, die 1958 von H. G. Adler publiziert worden waren. Die Veröffentlichung des ganzen Berichts bestätigte nur, daß Dr. Rossel blind das glaubte, was ihm im "verschönerten" Theresienstadt vorgeführt wurde. Gleichzeitig wurde in den Theresienstädter Studien und Dokumenten. 1996 die von Vojěch Blodig verfaßte Studie über die Theresienstädter Tatsachen der Legende über Theresienstadt von Rossel gegenübergestellt. Über das Internationale Rote Kreuz haben wir versucht, einen Weg zu Maurice Rossel zu finden, um in einem Gespräch mit ihm zu begreifen, warum er dem inszenierten Theater über das "fast normale" Leben in der jüdischen Stadt im fünften Kriegsjahr Glauben schenkte, einem Ort, von wo aus angeblich niemand weiter "nach Osten" deportiert würde. Oder damit wir direkt von Rossel eine Erklärung dafür bekämen, ob er vielleicht mit seinem "rosaroten" Bericht und auch mit seinem unterwürfigen Verhalten gegenüber den deutschen Organisatoren seiner Reise nach Theresienstadt aus den Reihen der SS und der nazistischen Ministerialbeamten heimliche, den Theresienstädter Gefangenen und auch der großen Mehrheit der Historiker unbekannte und unbegreifliche taktische Ziele verfolgte...
Journal: Theresienstädter Studien und Dokumente
- Issue Year: 2000
- Issue No: 7
- Page Range: 164-191
- Page Count: 28
- Language: German
- Content File-PDF