EINLEITUNG
NTRODUCTION

Summary/Abstract: Die verschiedenen Ansätze die im vorliegenden Dossier dem Versuch gewidmet sind, problematische Seiten der „phänomenologischen Beschreibung“ herauszustellen, betreffen zwar ein Anliegen der Methode, doch dies soll keineswegs als Sache eines trockenen Spezialistentums verstanden werden. Denn Phänomenologie ist als Methode, ihrem ursprünglichen Sinn gemäss, grundsätzlich keine Denkechnik und kein Rezeptwissen, sondern ausdrücklich gerade das Gegenteil einer derartigen „Technisierung“ des Wissens. Was sie motiviert ist vielmehr das Bewusstsein einer philosophischen Haltung, im strengsten Sinne des Wortes. Besinnungen auf Fragen der Methode gelten demnach schon für Husserl als Gegenspiel aller unreflektierten Betreibung von Wissenschaft, und d.h. eben als Weg zu einer grundsätzlich undogmatischen Einstellung. Denn Fragen der Methode drücken in der Phänomenologie zunächst eben eine Sorge um die Verantwortlichkeit des philosophischen Denkens aus, und stellen damit eine eindeutige Absage an ein „naives“ Philosophieren jedwelcher Art dar. Allerdings ist schon der Begriff einer „phänomenologischen Methode“ heute eher problematisch, sei es auch nur wegen der Mannigfaltigkeit von heterogenen Richtungen und Tendenzen die das Wort „Phänomenologie“ zur Zeit umfasst, eine Vielfalt die nicht zuletzt, oder vielleicht sogar zunächst, auch die methodischen Stellungsnahmen betrifft. Hingegen soll es uns hier nicht um die verlorene Einheit der „Methode“ gehen, sondern bloß darum einzusehen, dass diese Mannigfaltigkeit schon an sich – in ihrer unreduzierbaren Heterogenität – nichtdestotrotz einen gemeinsamen Rahmen methodischer Besinnlichkeit eröffnet, eine gemeinsame Sorge um Fragen der Methode, und vielleicht auch eine gemeinsame Haltung, die eine Auseinandersetzung fordert, und gerade zu einer solchen Auseinandersetzung möchte das vorliegende Dossier den Anlass bieten.

• Details
• Contents