Tito u novom srpskom poretku sećanja
Tito in New Serbian Order of Memories
Author(s): Todor KuljićSubject(s): History
Published by: Sociološko naučno društvo Srbije
Keywords: Tito; der Erinnerungsordnung; die Vergangenheitsaufar-beitung; der Antifaschismus; der Anti-Antifaschismus;
Summary/Abstract: Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit der veränderten Verhältniss zur Tito nach 1990. in der serbischen Erinnerungskultur, Historiographie und alltäglichen Erinnerungen. Die Diskreditierung des kommunistischen antinationalistischen jugoslawischen Antifaschismus steht im Zentrum revisionistischer Geschichtspolitik. Nach 2000. wurde Tito offiziell als totalitärer Bolschewist und als gefährlicher Internationalist schnell dämonisiert. Tito und Milošević werden dabei unkritisch identifiziert, und der ganze Zeitraum von 1945. bis 2000. wird heute fälschlicherweise als kommunistisch bezeichnet. Im, Gegensatz zur offiziellen Vergangenheitspolitik wird im Alltag der Sozialismus noch immer an der individuellen Lebenssituation mit dem Postsozialismus verglichen und positiv beurteilt. In der offiziellen Erinnerungsordnung und Historiographie sind trotzdem negative Beurteilungen von Tito einflussreich. Der nationalindifferente Kommunismus gilt als der wichtigste Gegenpol zur neuen Identität, die vor allem im Nationalismus verankert ist. Der Sozialismus wird als Feind der Nation denunziert. Das antitotalitäre Denken sieht keine Unterschiede zwischen Tito und Milošević. Demgegenüber in der Erinnnerungen der gewöhlichen Menschen in Serbien (aber auch in Croatien und in Slowenien) Tito und Sozialismus sind heute positiv beurteilt. Die permanente und lange sozioökonomische Krise schaffte eine Art von strukturellen Nostalgie nach vorherigen multinationalen Tito’s Jugoslawien. Die Yugonostalgie hat heute bei den vielen Menschen eine starke titoistische Version.
Journal: Sociologija
- Issue Year: 45/2003
- Issue No: 2
- Page Range: 97-116
- Page Count: 20
- Language: Serbian