Rainer Maria Rilke und Otokar Březina als mitteleuropäische Symbolisten
Rainer Maria Rilke und Otokar Březina als mitteleuropäische Symbolisten

Summary/Abstract: Otokar BŘEZINA (1869-1929) und Rainer Maria RILKE (1875-1926) sind einflussreiche Vertreter des literarischen Symbolismus in Mitteleuropa. Im internationalen Kontext gehören sie zu den Dichtern, die nicht nur im engeren Rahmen der symbolistischen Richtung präsent sind, sondern bis heute neue Rezeptionsimpulse bieten. Die Lyrik der westeuropäischen und südeuropäischen Symbolisten steht dem sog. französischen Paradigma relativ nahe1. Die literarische Situation in Mitteleuropa scheint wesentlich komplizierter zu sein, obwohl Paris noch in der Zwischenkriegszeit als kulturelles Vorbild fungiert. Die allgemeinen Merkmale der symbolistischen Poetik, wie Organisation von Lauten mit sorgfältig kalkulierten akustischen Wirkungen, Oszillation zwischen direkten und übertragenen Wortbedeutungen, Spannung zwischen der versartigen und syntaktischen Satzgliederung, Anhäufung von Assoziationen, deren Sinn erst im breiteren Kontext zu verstehen ist, Vernetzung von Symbolen, die entweder existenziell betont sind oder eine neue Lebenswelt markieren, findet man regelmäßig auch in Texten mitteleuropäischer Autoren. Es gibt jedoch bedeutende Unterschiede zwischen den westeuropäischen Symbolisten und den symbolistischen Dichtern in Mitteleuropa.

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