Od Nových Mlýnů až po Turecko 1607-1610: Jak novokřtěnecký mlynář Salomon Pöger hledal svou Turky unesenou manželku
From Nové Mlýny to Turkey, 1607-1610; How Salomon Pöger, an Anabaptist and a Miller, Searched for his Wife who had been Kidnapped by Turks

Summary/Abstract: Die pazifistisch-kommunitäre Gemeindeder Hutterischen Brüder, in der sich1529–33 täuferische Immigranten in Südmähren zusammengeschlossen hatten, stellte bis zur Schlacht am Weißen Berge die größte der täuferischen Glaubensgemeinschaften in der Markgrafschaft Mähren dar. Die Hutterer brachten eine umfangreiche Gruppenliteratur überwiegend religiösen Inhalts hervor, die fast ausschließlich handschriftlich tradiert wurde. Im Rahmen einer Katalogisierung der hutterischen Handschriften in europäischen Sammlungen, die 2001–2003 an der Universität Heidelberg durchgeführt wurde, wurden unter anderem ausführliche Quellen zu den Verwüstungen Südwestmährens durch die Hilfstruppen des ungarischen Aufständischen István Bocskai im Jahr 1605 erfaßt, darunter ein Band mit der Korrespondenz des hutterischen Müller Salomon Böger aus Lundenburg (Lyzealbibliothek Bratislava, rkp. zv. 200). Böger unternahm in den Jahren 1607–10 mehrere ausgedehnte Reisen in das türkische Ungarn, Serbien und bis nach Konstantinopel und Nizäa. Seine Briefe berichten, ohne irgendwelche literarischen Ambitionen, anschaulich und bewegend von den Schrecken des Krieges und der Gefangenschaft. Politisch gut informiert, mehrsprachig und im Umgang mit den habsburgischen Diplomaten und den osmanischen Behörden höchst gewandt, bemühte sich der Abgesandte der „Gemeinde Gottes in Mähren“, zahlreiche hutterische bemühte sich der türkischen Sklaverei freizukaufen, bis er 1610 auf dem Weg von der habsburgisch-osmanischen Grenze nach Erlau erschlagen wurde. Bögers unveröffentlichte Korrespondenz verdient als Quelle aus der Perspektive des „Gemeinen Mannes“ weitere Aufmerksamkeit.

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