UdSSR: Handel mit Kriegsandenken und die Versorgung der Kriegerwitwen
USSR: Business with War Souvenirs and the Accomodation of Warwidows

Summary/Abstract: In bezug auf das Geschichtsbewußtsein und die Traditionspflege - zum Beispiel bei der Armee - ist die Sowjetunion besser dran als etwa die Bundesrepublik Deutschland. In der UdSSR wird das Geschichtsbewußtsein unter ständigem Einsatz aller Mittel der Massenbeeinflussung und der Massenerziehung wachgehalten. Worte wie "Vaterland", "Heimat", "Heldentum" - hierzulande als altmodisch abgetan - werden im Russischen, das die Großschreibung sonst nur bei Eigennamen kennt, im direkten und übertragenen Sinn groß geschrieben. Das Interesse an der Geschichte konzentriert sich vor allem auf den Großen Vaterländischen Krieg. Insbesondere die Jugend wird dazu angehalten, sich als "Spurensucher" zu betätigen und Zeugnisse dieser Zeit aufzuspüren. An den an den Krieg erinnernden Gegenständen, die dabei gefunden werden, kommt es zuweilen zu einer Art Reliquienverehrung. Diese Erscheinung nützen manchmal skrupellose Geschäftemacher aus, um solche Gegenstände in klingende Münze umzusetzen, indem sie sie zu hohen Preisen verschiedenen Behörden anbieten. Die verantwortlichen Leute aber, die den Anschein mangelnden Patriotismus um jeden Preis vermeiden wollen, geben den "Angeboten" dieser Geschäftemacher häufig nach. Darüber berichtet der erste der folgenden Beiträge. Wer das Andenken der gefallenen Soldaten ehren will, wird sicherlich am ehesten in ihrem Sinne handeln, wenn er sich ihrer Angehörigen, ihrer Witwen, Eltern und Kinder, annimmt. Offensichtlich scheinen aber die Anstrengungen und Maßnahmen des Staates in diesem Bereich noch sehr verbesserungsbedürftig zu sein, wie dies im zweiten Beitrag am Beispiel der unzureichenden Sozialversorgung vieler Kriegerwitwen deutlich gemacht wird.

• Details
• Contents