Antijudaismus und antisemitismus in der theologie unseres jahrhunderts: Karl Adam, Michael Schmaus und Anton Stonner
Antijudaism and antisemitism in the theologies of our millenium: Karl Adam, Michael Schmaus und Anton Stonner

Summary/Abstract: Die katholischen Bischöfe in Deutschland und Österreich erklärten in ihrem gemeinsamen Hirtenbrief zum 50jährigen Gedenken an die Judenpogromnacht des 9. November 1938 mit Blick auf eine “unselige Tradition” der Kirche, alte Vorurteile hätten "die Abwehrkräfte gegen das neue Phänomen des modernen Antisemitismus geschwächt, der die Rasse zum höhsten Prinzip erhoben hat". Im selben Sinn bekannten die katholischen Bischöfe der Niederlande die Mitverantwortung der Kirche für die Juden-verfolgungen während des Zweiten Weltkriegs. In ihrem Dokument steht, daß allein die Lehre, dass das Judentum nach dem Tod Christi ausgestossen worden sei, unheilvolle Wirkung gezeitigt habe. Von diesem Schuldgeständnis der katholischen Kirche in den drei Staaten ausgehend, befasst sich die Abhandlung mit dem Phänomen des Antisemitismus in den Werken dreier prominenter Theologie-professoren in Deutschland zur Zeit der Hitlerdiktatur: K. Adam, M. Schmaus und A. Stonner. Bezeichnend ist, dass alle diese Theologen nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus 1945 ihre Universität-stätigkeit in der BR Deutschland fortsetzen konnten und als Professoren emeritiert wurden. Weder katholische nach protestantische Theologen hatten nach dem Zweiten Weltkrieg die Mitverantwortung ihrer Kirchen für das Schicksal der Juden im Dritten Reich gestanden; die ehrliche Ausnahme stellte hier nur der katholische Kirchenhistoriker Joseph Lortz dar.

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