Über den Traditionalismus des Privaten. Demokratie ohne das Selbstbestimmungsrecht der Frauen?
On the Traditionalism of the private Sphere. Democracy without the Women's Right of Self-Determination?

Summary/Abstract: Der vor einem Jahr im Schnellverfahren ausgehandelte Einigungsvertrag zwischen den beiden deutschen Staaten, der am 3. Oktober 1990 den Beitritt der ehemaligen DDR zur BRD besiegelte, wäre beinahe an den Meinungsverschiedenheiten über den Paragraphen 218 des westdeutschen trafgesetzbuches und die Strafbarkeit des Schwangerschaftsabbruches gescheitert. Man einigte sich kurzerhand auf eine Verschiebung und vereinbarte, die Lösung des Rechtsproblems - die Aufhebung von zweierlei Recht in einem vereinigten Staat - bis zum Ende des Jahres 1992 durch eine neue Gesetzgebung zu bewerkstelligen. Dies ist der äußere Anlaß, warum der § 218 seither in der Bundesrepublik wieder auf der politischen Tagesordnung steht, warum die Diskussion um den Schutz des werdenden Lebens tobt, warum Kirchenglocken für die ungeborenen Kinder geläutet werden und inzwischen Aktenordner mit Drucksachen, Entwürfen und Zeitungsartikeln für und wider zu füllen sind.

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