Transit Diskussion: Perspektiven der Sozialarbeit
Transit Diskussion: Perspektiven der Sozialarbeit

Summary/Abstract: Solidarität ist zum Problem in unserer Gesellschaft geworden. Die Arbeitslosigkeit erreicht traurige Höchstzahlen. Die öffentlichen Kassen sind leer. Die Systeme der sozialen Sicherung sind überfordert. Die Ethik des Wohlfahrtsstaates ist eine Ethik der Quantität: Je mehr, desto besser! Hinter der quantitativen Ausweitung sozialer Sicherung im ökonomischen Aufschwung der Nachkriegsjahrzehnte blieben qualitative Probleme und Fallen wenn nicht unbemerkt, so doch weithin unbeachtet. Gegenwärtig geraten die wohlfahrtsstaatlichen Schutz- und Sicherungssysteme in allen hochentwickelten Gesellschaften des Westens unter Druck.Sie geraten unter Druck »von außen« durch Prozesse der Globalisierung, die die Spielräume nationalstaatlicher Wirtschafts- und Sozialpolitik zunehmend einschränken: Im politischen Streit um die sozialen Sparpakete, die heute allerorten geschnürt werden, sehen die einen die Axt an der Wurzel des gesellschaftlichen Solidarpaktes. Für andere dagegen bilden sie dringend notwendige Korrekturen im Spannungsverhältnis von individueller Freiheit und gesellschaftlicher Solidarität. Die sozialen Sicherungssysteme geraten aber auch unter Druck »von innen«: Kulturkritiker beklagen, daß der unaufhaltsame Prozeß der Individualisierung moderner Gesellschaften die kommunitären Bindekräfte, auf denen Solidarität beruht, immer mehr zersetze und diese damit zur Mangelware mache.

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