Die Mobilmachung der Körper
Die Mobilmachung der Körper

Summary/Abstract: Mehr als jeder andere Körper ist der Soldatenkörper Gegenstand von Zurichtungen, die ihn dem jeweils neuesten Stand der Waffentechnik und Kriegsführung anpassen. Betrachtet man die Geschichte dieser Mobilmachung des Körpers, so zeigt sich, wie unendlich flexibel er im Zugriff durch Training, Selektion und Motivation ist. Gerade das, was oft als unabänderliche biologische Grundausstattung und »Natur« des Menschen betrachtet wird, sein Bewegungsapparat, aber auch sein Wahrnehmungs- und Steuerungsvermögen, erweisen sich hier als offenes Spielfeld kultureller Funktionalisierungen. Eine Gesellschaft und ihre Armee schaffen sich den Körper, den sie brauchen - eine Gesamtheit von Fähigkeiten, Automatismen, Lüsten und Erfahrungstypen. Der Körper des Soldaten ist damit nicht ein deformierter, aus seiner >natürlichen< Gestalt herausgetriebener Körper, sondern eine produzierte und produktive Einheit, eine Konstruktion, die ihre Form aus der Funktion bezieht, die sie im Gesamtzusammenhang > Krieg< einnehmen wird.

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