Die Ukraine: ein Staat, zwei Länder?
Die Ukraine: ein Staat, zwei Länder?
Author(s): Mykola RiabchukSubject(s): Post-War period (1950 - 1989), Transformation Period (1990 - 2010)
Published by: Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Keywords: Ukraine; Zivilgesellschaft ; Pluralismus
Summary/Abstract: Die Lage in so gut wie allen postkommunistischen Ländern ist von tiefen gesellschaftlichen und politischen Ambivalenzen gekennzeichnet. Für die heutige Ukraine gilt dies in besonderem Maße. Die hier herrschende Ambivalenz, dies bestätigen empirische Befunde und sozialwissenschaftliche Daten immer wieder, ist einerseits eine Folge der regionalen, kulturellen und sprachlichen Diskrepanzen des Landes und geht zum anderen auf die Atomisierung der ukrainischen Gesellschaft durch den sowjetischen Totalitarismus zurück. Im folgenden soll die These belegt werden, dass diese immer noch bestehende Erblast im ersten Jahrzehnt der Unabhängigkeit des Landes nicht nur nicht überwunden, sondern dass sie im Gegenteil von der postsowjetischen Elite mit Bedacht konserviert wurde, und zwar als eine notwendige Bedingung ihres politischen Überlebens. Dem steht eine noch im Entstehen begriffene Zivilgesellschaft gegenüber, die, so schwach sie noch sein mag, doch widerstandsfähig genug ist, der Ukraine die Chance zu eröffnen, ihre inneren Spannungen zu überwinden und demokratischen Pluralismus mit nationaler Einheit zu verbinden.
Journal: Transit
- Issue Year: 2002
- Issue No: 23
- Page Range: 172-188
- Page Count: 17
- Language: German