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Transnationale Bewegungen und demokratische Frage
Transnationale Bewegungen und demokratische Frage

Author(s): Claus Leggewie
Subject(s): International relations/trade, Post-War period (1950 - 1989), Transformation Period (1990 - 2010)
Published by: Institut für die Wissenschaften vom Menschen
Keywords: Transnationale Bewegungen ; demokratische Frage

Summary/Abstract: Viele Nicht-Regierungs-Organisationen (NGOs), die weltöffentlich und weltbürgerlich tätig sind, profilieren sich Regierungsvertretern gegenüber als die wahrhaft demokratischen Akteure. Indem sie globale Probleme auf die Tagesordnung gesetzt und ein kritisch-oppositionelles Forum für Belange geschaffen haben, kann man ihnen diese demokratisierende Rolle ohne weiteres bescheinigen. Denn sie thematisieren Fragen, die eine gewaltige Zahl von Menschen weltweit betreffen und auch nur grenzüberschreitend bearbeitet werden können, ohne die NGOs vom Establishment der politischen Systeme jedoch kaum erörtert worden wären und auch in den Massenmedien wenig Aufmerksamkeit gefunden hätten. Die Rolle sozialer Bewegungen bestand immer darin, Defizite der öffentlichen Debatte aufzuspüren und die Abschottung mit sich selbst beschäftigter politischer Eliten aufzubrechen. Mit »Arsch huh, Zäng usenander!« hat eine in Köln ansässige Initiative gegen Fremdenfeindlichkeit diese Doppelfunktion von Thematisierung und Mobilisierung drastisch auf den Punkt gebracht: Wenn ihr euch nicht bewegt, tun wir es, und ihr bewegt euch nur, weil wir es tun.

  • Issue Year: 2002
  • Issue No: 24
  • Page Range: 088-110
  • Page Count: 23
  • Language: German
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