Europäische Integration und die Zukunft des »Europäischen Sozialmodells«
Europäische Integration und die Zukunft des »Europäischen Sozialmodells«

Summary/Abstract: »Globalisierung« wird oft als ein anonymer Prozess verstanden, dessen Fortschreiten am relativen Wachstum des internationalen Handels, dem Anteil der ausländischen Direktinvestitionen und der grenzüberschreitenden Finanztransaktionen abzulesen ist. Diese Tendenzen können in den achtziger und neunziger Jahren als ein anhaltender Trend beobachtet werden, der aus dem Aggregateffekt strategischer Entscheidungen ökonomischer Akteure resultiert. Dabei sind immer weniger Länder in der Lage, sich diesem Trend zu verwehren, insbesondere nachdem die wichtigste »Anti-Globalisierungs«-barriere, der Eiserne Vorhang, wirkungslos geworden ist (wobei Nordkorea und einige wenige andere Fälle die Ausnahme bleiben, die die Regel bestätigen). Während nun die so verstandene »Globalisierung« als ein System emergenter Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse zu verstehen ist, bei dem rechtliche und vertragliche Regulierungen durch governance nur eine geringe und zudem meist strittige Rolle spielen, ist die EU und ihr Binnenmarkt in erster Linie ein politisch konstruiertes und rechtlich definiertes Projekt, das gerade im Begriff steht, sich eine Verfassung zu geben. Etwas annähernd Vergleichbares wird in absehbarer Zukunft hinsichtlich der globalen Ökonomie gewiss nicht geschehen.

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