Kirjanduslikust ruumikujutusest Jaan Oksa ja Eduard von Keyserlingi näitel
Über literarische Raumwahrnehmung am Beispiel von Jaan Oks und Eduard von Keyserling
Author(s): Liina LukasSubject(s): Literary Texts
Published by: SA Kultuurileht
Keywords: Estonian literature; Baltic-German; literary modernism
Summary/Abstract: Wie wird Raumwahrnehmung in der Literatur wiedergegeben? Wie wird der Raum erzählt? Eine vergleichende Lektüre estnischer und deutschbaltischer Literatur zeigt, dass man die selben Orte und Landschaften, den selben geografischen Raum, in dem sich die Erzählungen abspielen, sehr unterschiedlich wahrnehmen und gestalten kann. Der künstlerische Raum ist immer ein subjektiver, d.h. im Vergleich zum historisch-geografischen Raum ein veränderter, fragmentarischer, von kulturellen, sozialen, ideologischen Kodizes und nicht zuletzt von speziellen (ästhetischen, stilistischen, gattungs- und epochenspezifischen) Spielregeln der Kunst beeinflusster Raum. In der vergleichenden Analyse der Raumgestaltung von Jaan Oks (1884-1918) und Eduard von Keyserling (1855-1918) wird den Gestaltungsmechanismen des literarischen Raumes nachgegangen. Dabei erscheint der von Jaan Oks gestaltete Raum als eine Art Kontrastfolie zu dem von Eduard von Keyserling beschriebenen Raum: beim einen steht das Gut, beim anderen das Dorf für den gesamten Raum, dessen archetypischer Mittelpunkt beim einen das Herrenhaus, beim anderen der Bauernhof ist. Trotz der unterschiedlichen sozialen Koordinaten weisen die beiden gestalteten Räume eine Menge von Ähnlichkeiten auf, die es doch ermöglichen, über einen gemeinsamen Raum zu sprechen, der aber dort liegt, wo ein gemeinsames Beziehungsgefüge mit den literarischen Diskursen der Jahrhundertwende besteht.
Journal: Keel ja Kirjandus
- Issue Year: XLVIII/2005
- Issue No: 05
- Page Range: 345-358
- Page Count: 14
- Language: Estonian