Das „Religions-Gemeng“ in Siebenbürgen im Reisebericht des lutherischen Theologen Conrad Jacob Hiltebrandt
The "Religious-Commune" in Transylvania in travel report of Lutheran theologian Conrad Jacob Hiltebrandt

Summary/Abstract: In Siebenbürgen gebe es „solch ein Religions-Gemeng“, dass man „fast ale tage frembde Götten ehren sahe“. Diese ironische Bemerkung stammt von Conrad Jacob Hiltebrandt (1629-1679), einem aus Stettin gebürtigen evangelisch-lutherischen Theologiestudenten, der in der Mitte des 17. Jahrhunderts durch Siebenbürgen gereist ist. Sein Reisebericht gehört zu den seltenen Aussagen eines Außenstehenden, jedoch Kenners der Thematik und Problematik, über den Alltag in der multikonfessionellen Region Siebenbürgen. Zum einen ist zu vermuten, dass sich der Verfasser, seiner Ausbildung und seinen Interessengebietenentsprechend, ernsthafter mit Fragen der Konfessionen und des religiösen Lebens in Siebenbürgen auseinandergesetzt hat als seine weltlichen Zeitgenossen. Zum anderen wurde von der Leserschaft des angehenden Theologen neben der reinen Berichterstattung zu Recht auch eine Bewertung dieses Nebeneinanders der Konfessionen in Siebenbürgen erwartet. Umso mehr, als Hiltebrandt aus dem unter schwedischer Herrschaft stehenden Stettin, also aus einem Umfeld stammte, das sich der lutherischen Lehre verpflichtet hatte und für andere Konfessionen nur wenig Verständnis aufbrachte.

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