Der „Schwarze Tod“ und seine Auswirkungen in Ostmitteleuropa
The "Black Death" and its effects in Central Eastern Europe
Author(s): Christoph FichtnerSubject(s): Cultural history, Health and medicine and law, Demography and human biology, Rural and urban sociology, 13th to 14th Centuries, 15th Century
Published by: Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde
Summary/Abstract: „Zu diesem Zeitpunkt befiel die Seuche die Tartaren. Ihr ganzes Heer geriet in Panik, und täglich starben Tausende. Den Eingeschlossenen erschien es, ob Rachepfeile vom Himmel flögen, um den Übermut der Feinde zu zügeln. Diese zeigten nämlich nach kurzer Zeit charakteristische Symptome an ihren Körpern, nämlich verklumpte Körpersäfte an den Gelenken und Leisten. Folgte dann das Fäulnisfieber, starben sie, denn die Ärzte konnten ihnen weder Rat noch Hilfe bieten. Als die nunmehr von Kampf und Pest geschwächten Tartaren bestürzt und völlig verblüfft zur Kenntnis nehmen mussten, dass ihre Zahl immer kleiner wurde und erkannten, dass sie ohne irgendeine Hoffnung auf Rettung dem Tod ausgeliefert waren, banden sie die Leichen auf Wurfmaschinen und ließen sie in die Stadt Caffa hineinkatapultieren, damit dort alle an der unerträglichen Pest zugrunde gehen sollten. Man sah, wie sich die Leichen, die sie auf diese Weise hineingeworfen hatten, zu Bergen türmten. Die Christen konnten sie nämlich weder wegschaffen noch vor ihnen fliehen.
Journal: Zeitschrift für Siebenbürgische Landeskunde
- Issue Year: 38/2015
- Issue No: _
- Page Range: 10-30
- Page Count: 21
- Language: German
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