Libahundikujutelamde teoloogilis-demonoloogilised tõlgendused
The Theological and Demonological Interpretations of the Werewolf Fantasies
Author(s): Tiina VähiSubject(s): Christian Theology and Religion
Published by: Akadeemiline Teoloogia Selts
Keywords: History of Religion; Church History
Summary/Abstract: Über die Interpretationen der theologisch-dämonologischen Vorstellungen von Werwolfen. Schon in der Anfangsperiode der christlichen Kirche wurden Christentum und Heidentum voneinander deutlich abgegrenzt, der Glaube an Werwölfe dabei als Hexerei angesehen. Im Unterschied zum Volksglauben faßten der Kirchenvater Augustin und seine Nachfolger die Verwandlung des Menschen in einen Wolf als Sinnestäuschung auf, die von Dämonen hervorgerufen war. Für einen Christen war es unschicklich und nicht erlaubt, dieses Fantasiegebilde für wahr zu halten. Bei der mythischen Deutung des Glaubens an Werwölfe wurden zwei Standpunkte einander gegenübergestellt: die vom “homo christianus” und “homo naturalis”. Der letztere zweifelte nicht an der Glaubwürdigkeit der Verwandlung in einen Werwolf und kannte das Ziel dieser Verwandlung. Für ihn war es kein moralisches Problem, und er musste keine Begründung dafür liefern. Der “homo christianus” mußte sich aber Mühe geben, diese Begebenheit für sich zu erklären. Schon in der frühesten Zeit wurde in den theologischen Diskussionen die Frage aufgeworfen, ob die Verwandlung des Menschen in ein Tier möglich und nicht illusorisch ist. In der Dämonologie entstand dieses Problem erst in der spätmittelalterlichen Zeit. Bedeutend größere Aufmerksamkeit wurde dieser Verwandlung in den frühneuzeitlichen Traktaten gewidmet. In diesen Schriften entwickelte sich die Behandlung der “lykanthropia” zu einer Art theologischer Doktrin. In dem vorliegenden Aufsatz wird eine Übersicht darüber gegeben, in welchem theologisch-dämonologischen Kontext die folkloristische Auffassung von Werwölfen behandelt worden ist, und zwar: 1) in den Texten der Autoren aus dem Altertum und Mittelalter, 2) in den dämonologischen Traktaten der frühen Neuzeit, 3) in den Aufsätzen der est-, liv- und kurländischen Geistlichen und Theologen, Hermann von Samson und Paul Einhorn, aus dem 17. Jahrhundert.
Journal: Usuteaduslik Ajakiri
- Issue Year: 2006
- Issue No: 1 (55)
- Page Range: 93-122
- Page Count: 30
- Language: Estonian