CD REVIEW: KLANGHOLOGRAMM DER FLÖTE: POETISCH-MUSIKALISCHE VISIONEN DER MARKE VIOLETA DINESCU Cover Image

CD REVIEW: KLANGHOLOGRAMM DER FLÖTE: POETISCH-MUSIKALISCHE VISIONEN DER MARKE VIOLETA DINESCU
CD REVIEW: KLANGHOLOGRAMM DER FLÖTE: POETISCH-MUSIKALISCHE VISIONEN DER MARKE VIOLETA DINESCU

Author(s): Bianca Ţiplea-Temeş
Subject(s): Fine Arts / Performing Arts
Published by: Studia Universitatis Babes-Bolyai

Summary/Abstract: Die neue CD mit dem Titel „Die gefiederte Schlange“ (The Feathered Serpent) ist das Ergebnis eines perfekten Zusammenwirkens zweier zeitgenössischer, zur Elite gehörender Musiker: der Komponistin Violeta Dinescu und des Flötisten Ion Bogdan Ştefănescu. Eingespielt 2015 beim Deutschlandfunk Köln belegt sie die besondere Affinität der Komponistin zu diesem Blasinstrument. Schon mit der betont lyrisch klingenden Aufnahme aus dem Jahr 2013 unter dem Titel Flutes Play gelang es dem Interpreten Ştefănescu, die in den Noten eingeschriebenen Bilder der Komponistin Dinescu mit traumwandlerischer Sicherheit umzusetzen. Im neuesten Werk, in dem ein Widerhall der Komposition Byzantine Prayer für 40 Flötisten (mit 72 Flöten)“ von Horațiu Rădulescu zu spüren ist, schöpft Violeta Dinescu, die schon seit Jahrzehnten in Deutschland lebt, das Potenzial dieses Instruments mit all seinen Klangvarianten hervorragend aus, indem sie die Altflöte in den Vordergrund rückt und diese mit Aufnahmen von 16, 24 oder 32 Flöten (beginnend mit Piccoloflöte bis hin zur Bassflöte) begleitet, allesamt gespielt von Ion Bogdan Ştefănescu. Diese Klangkorrespondenz, die beim Hören den Eindruck eines mit dem Klanghologramm der Flöte kokettierenden musikalischen Spektrums hinterlässt, wird noch verstärkt durch das Einsetzen in die Partitur von Volksblasinstrumenten aus den verschiedensten Teilen des Globus: der Shehnai (eine indische Oboe), der rumänischen Tiuga, des amerikanischen Kazoos. Auch die Klangfarbe der Flöte erscheint manchmal unerwartet wandlungsfähig durch Effekte, die im Gestaltungslabor gemeinsam mit dem Flötisten ausgetüftelt wurden. Was ihre Klangfülle betrifft, ähnelt sie jener der rumänischen Hirtenflöte, dem bulgarischen Dudelsack, dem indischen Bansuri, dem chinesischen Ditz, der armenischen Duduk oder dem japanischen Shakusaki. Die einzige Ausnahme bildet das Einfügen des Klaviers in das Werk, um dadurch orientalische Nuancen ähnlich jener der Sitar zu erzielen.

  • Issue Year: 61/2016
  • Issue No: 2
  • Page Range: 275-278
  • Page Count: 4
  • Language: German
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