Augustinovo poimanje zla
St.Augustine’s Understanding of Evil
Author(s): Ivan TadićSubject(s): Philosophy
Published by: Hrvatsko Filozofsko Društvo
Keywords: St. Augustine; term of the Evil
Summary/Abstract: In dieser Arbeit wird, zuerst das Leben und Denken des Augustinus dargestellt. Bei der Lektüre von Ciceros Dialog Hortensius erhielt er den Anstoß zum Studium der Philosophie. Schon als neuenzehnjährigen beschäftigte ihn das Böse als eine der wichtigsten Denk- und Lebensfragen. Ohne Erfolg suchte er zuerst eine Lösung im Rahmen des manichäischen Dualismus. Zugewandt hatte er sich dann dem Skeptizismus der Akademiker gegen deren Zweifel er später sein Berühmtes „si enim fallor, sum“ formulierte. Durch die Lektüre der Bücher der Platoniker fand er einen Denkweg zu einer geistlichen Wirklichkeit, welche er sich vorher nicht hatte vorstellen können. Außerdem half ihm neuplatonisches Denken zu begreifen, dass das Böse ein Mangel am Guten ist (privatio boni). Wenn das Böse keine Substanz ist, dann ist alles Seiende gut, was einerseits wiederum im Einklang mit der Ontologie steht, da „ens et bonum convertuntur“ andererseits aber auch mit der Theologie, weil alles was Gott erschaffen hat, gut war. Damit wurde der manichäistische Dualismus überwunden und an seine Stelle trat die radikale Differenz zwischen dem Sein und dem Nichts, womit das Böse jede ontologische Bedeutung verliert. Somit waren die Barrieren zur Annahme des Glaubens und zum Philosophieren in diesem Glauben bis an das Lebensende beseitigt. Weil Augustinus keine ontologische Ursache des Bösen fand, versuchte er es als Ergebnis des freien Willens zu verstehen, welcher, wie auch alles zu dem er tendiert, gut ist. Der freie Wille wurde uns gegeben, damit wir richtig und ehrlich leben können. Wenn aber dieser freie Wille sich zu sich selbst wendet, oder zu den niedrigen Geschöpfen, welche das Siegel ex nihilo tragen, statt sich Gott zuzuwenden, dem höchsten Gut, dann bedeutet dies Hochmut, und hier ereignet sich das Böse. Der Beginn des schlechten Willens ist nicht ein Wirkgrund (causa efficiens), sondern ein Mangelgrund (causa deficiens). Augustinus sieht das Böse als Sünde und physische Übel betrachtet er entweder in der Perspektive eines Guten oder als Strafe für die Sünde. Auf der ontologischen Skala zählt mehr ein geistiges, mit Vernunft begabtes Geschöpf – obwohl es sündigen kann - als die vernunftlosen Geschöpfe. Das Gotteswissen und der freie Wille des Menschen wiedersprechen sich nicht. Auch wenn die mit dem freien Willen begabten Geschöpfe der Grund des Bösen in der Welt sind, wäre die Welt weniger schön und weniger vollkommen, wenn sie nicht geschaffen worden wären. So kommt der Autor zum Schluss, dass Augustinus durch sein Nachdenken über das Böse, das Böse und das Leid zwar nicht eliminieren, aber seinen Grund aufzeigen konnte. Und dies war ein wichtiger Schritt zur Aufdeckung des Rätsels des Bösen.
Journal: Filozofska istraživanja
- Issue Year: 24/2004
- Issue No: 01
- Page Range: 261-275
- Page Count: 15
- Language: Croatian