Душата, когато не става дума за разума. Византийският поглед
The Soul when It Is not a Matter of Reason. The Byzantine View

Summary/Abstract: Dem Prinzip nach wurden in Byzanz die irrationalen Seelenvermögen im Zusammenhang der psychosomatischen Einheit des Menschen erörtert. Exemplarische Lehren von den Seelenvermögen, inkl. der irrationalen, sind doch geschichtlich früh geäußert worden und haben den Lehrfundus der byzantinischen Denker geprägt. Der Beitrag deutet zunächst die ersten anthropologisch spezialisierten Abhandlungen: die Schriften des Gregorios von Nyssa. Er war geneigt, die irrationalen Kräfte vielmehr dem Leib als der Seele zuzuschreiben. In einem zweiten Schritt werden die Lehren des Nemesios von Emesa dargestellt. Nemesios weicht von der Position des Gregorios ab. Die irrationalen Seelenvermögen werden im Raum der Psyche lokalisiert, indem ihren Bezug auf die etlichen leiblichen Organe und die entsprechenden πνεύματα erklärt wird. Diese πνεύματα, die im Fundament des Wirkens und der wirklichen Existenz der Seelenvermögen stehen, sind im Grunde physiologischer Natur, die ihrer Beschaffenheit nach in höchstem Maße der stofflosen Seele nahe stehen. Der dritte Punkt stellt die Deutung der Position des Gregorios Palamas, der aufgrund des lediglich dem Menschen eigenen ζωοποιὸν πνεῦμα seine anthropologische Lehre entwickelt. Er zieht die letzte Schlussfolgerung aus der traditionellen Ablehnung einer spezialisierten Psychologie und der Betonung der psychosomatischen Einheit des Menschen. Aus dieser Perspektive sind die dem Nous untergegebenen Seelenteile nicht nur nicht zu unterschätzen. Gerade sie gewährleisten die hohe Würde des Menschen, die ausgerechnet dank ihrer höher als die Würde der Engel sein soll.

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