Novo polazište teorije pripovijedanja
A new starting point for the theory of narratology

Summary/Abstract: Es ist heute allem Anschein nach bereits möglich, in den letzten zwei Jahrzehnten einer beinahe stürmischen Entwicklung der Erzähltheorie drei verhältnismässig selbständige Etappen zu unterscheiden. In der ersten, narratologischen Etappe wurde der Erzähltext als (um mit Benveniste zu sprechen) histoire behandelt: das Hauptinteresse betraf die Beziehung zwischen dem Text und der Wirklichkeit. In der zweiten, rezeptionsästhetischen Etappe wurde der Erzähltext als discours (Verweisungszusammenhang) behandelt; das Hauptinteresse galt der Beziehung zwischen dem Text und dem Empfanger. In der dritten, "dekonstruktiven" Etappe wurde der vorher fragelos geltende Gegensatz histoire/discours durch die Hervorhebung des Zwiespaltes zwischen dem realen und dem impliziten Empfanger wiederum in Frage gestellt. Es geht der Beweisftihrung nach um eine ständig fortschreitende Ausblendung des impliziten Empfangers, wodurch eine solche Einrahmung des Lesevorgangs verursacht wird, die konstitutiv den Sinn des Textes prägt. Einer dadurch entworfenen "unendlichen VervielfaItigung der Kontexte" wird aber in diesem Artikel eine immer nur konkrete Situierung des Empfangers im Sinnfeld des Textes entgegengestellt.

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