Der Brief als die Appellstruktur der Gestaltung in Kemény Zsigmonds Roman Gyulai Pál
The letter as the appeal structure of the design in Kemény Zsigmonds novel Gyulai Pál
Author(s): Borbála PintérSubject(s): Hungarian Literature, Theory of Literature
Published by: Akadémiai Kiadó
Keywords: Design; letter; genre variety; blanks; narrative method and structure; dynamic motive of action design; metal epics; self-reflexive construction;
Summary/Abstract: Die neue Tendenzen suchende Kemény-Rezeption ist bis zu einer bedeutenden rezeptionsgeschichtlichen Tradition geworden. Vorliegende Arbeit schließt sich der Tradition des Wiederlesens von Keménys Werk an und beschäftigt sich mit Zsigmond Keménys Roman Gyulai Pál. Gyulai Pál als Experiment schöpft aus einem großen Formenrepertoir, strebt auf den Normen der Romantik beruhend nach der Veränderung der Funktionen der Gattungselemente. Während der Roman einerseits erst die sprachlich-poetischen Normen der einzelnen Gattungskonventionen erschafft, stellt er das Artistische des Verfahrens in den Vordergrund. Von den verschiedenen Gattungskonstruktionen konzentriert sich dieVerfasserin dieser Studie auf die in dem Roman integrierten Briefe, die als strukturelle Einlagen interpretiert werden, sich in der Fiktion in den Haupttext einbauen, die ineinanderknüpfende Dynamik der diskursiven und narrativen Schichten unterbrechen. In dem Fall der Briefeinlagen wird ein eingebetteter Textkörper angenommen. Die Ordnung der herkömmlichen Diegese wird aufgehoben, um den Leser über Ereignisse und Charakterzüge zu informieren, für deren Bekanntgabe die bisherige Erzählweise sich nicht als geeignet erwies. Der Wechsel der Sprechsituationen und der Gattungskonventionen, das Drama, den Epos, den Brief und das Tagebuch in Einheit verschmelzende Form schafft eine Metanarrativik, die die Konstruiertheit des Textes betont, und von dem jeweiligen Leser erwartet, sich in dieser konzeptionell geschaffenen Welt auszukennen. In dem romantischen Plotentwurf und der Realitätsnähe entdecken wir außertextuelle Elemente der Wirklichkeit, während im Erzählen und in der Konstruiertheit die modernen Merkmale der Textualität zur Geltung kommen.
- Issue Year: 26/2012
- Issue No: 2
- Page Range: 285-302
- Page Count: 18
- Language: German
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