Soziale Not als Anfechtung des Glaubens
im Alten Testament
Social Distress as Challenge to Faith in the Old Testament
Author(s): Walter DietrichSubject(s): Theology and Religion
Published by: Universitatea Babes-Bolyai - Centrul de Studii Biblice
Keywords: Anfechtung ; Theodizee ; soziale Not ; Ungerechtigkeit ; Klage ; Habakuk ; Hiob ; Qohelet.
Summary/Abstract: In diesem Beitrag geht es um soziale Not in Texten des Alten Testaments: nicht als Problem der Ethik, sondern als Herausforderung der Theologie. Im Hintergrund steht die Theodizeefrage: Wie kann Gott die notvollen Erfahrungen von Menschen zulassen? Verhandelt werden Exodus 5 (Mose wirft Gott vor, an Israel „schlecht zu handeln“, als der Pharao auf die Freilassungsforderung hin die Sklavenarbeit verschärft), Habakuk 1–2 (der Prophet will sich nicht damit abfinden, dass Gott die Unterdrückung der Schwachen tatenlos „ansieht“), Zefanja 1 (der Prophet hört, wie reiche, egoistische Menschen sich dessen sicher sind, dass Gott „weder Böses noch Gutes“ tut), die Psalmen 70–73 (in Ps 70 und 71 breiten Beter vor Gott die soziale Not aus, an der sie leiden, Ps 72–73 geben Antworten darauf: indem einerseits vom König Gerechtigkeit erwartet und andererseits Ungerechtigkeit als vorübergehendes Phänomen deklariert wird), Hiob (der keineswegs nur seine persönliche Krankheitsnot, sondern auch eine ungerechte Gesellschaftsordnung beklagt – und dann belehrt wird, dass Gott das Gefüge der Welt im Gleichgewicht hält) und schließlich Qohelet (der u.a. wegen sozialer Not den Tun-Ergehen-Zusammenhang zerbrochen sieht und gleichwohl dazu rät, sich die Freude am Leben nicht verderben bzw. neu schenken zu lassen).
Journal: Sacra Scripta
- Issue Year: XIV/2016
- Issue No: 2
- Page Range: 115-133
- Page Count: 19
- Language: German
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