Internationales Kulturerbe: Architektur des Krieges. Die ehemalige Deutsche Gesandtschaft in Bukarest
International heritage: Architecture of war. The former German legation in Bucharest

Summary/Abstract: Jeder bewaffnete Konflikt bestimmt unvermeidlich die kulturelle Identität der beteiligten Parteien. Diese Tatsache wird besonders im Fall der Städte sichtbar die sich sowohl auf konkreten, wie auch auf abstrakten Schlachtfeldern befinden, Verluste erdulden und darauf Wiederaufbauprozessen ausgesetzt sind. Nebst dieser Art Geschehnisse (die im Masstab der gesamten Siedlung stattfinden, sicht - und lesbar sind), greift manchmal der Krieg auch auf banale Immobilien ausschlaggebend ein und bewirkt, dass diese, paradoxerweise (?), (auch) zum gemeinsamen schopferischen Besitztum der Sieger und der Besiegten werden. Die Bukarester Fallstudie welche diese Aussage begründen soll veranschaulicht daher die Weise auf welche gewalttätige Auseinandersetzungendie Gegner, entgegen ihrem Wille, vereint und veranlasst gemeinsam ein Kulturerbe zu schaffen das in gleichem Mas mehreren Staaten, Nationen oder Gemeinden gehört. Eine Wohnung welche die Erfolge ihres Auftraggebers darstellen sollte und also das Gedeihen seiner Familie zu widerspiegeln hatte wechselte den Eigentümer und die Berufung, wurde eine Zeitlang als Residenz eines Botschafters benutzt, um später mit dem eigentlichen Gesandtschaftsgebäude bereichert zu werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das gesamte Besitztum vom Sieger buchstäblich besetzt und zu einem Kulturzentrum verwandelt, wobei sich jedoch der politische Widerstand subtil in der nun hinzugefugten Architektur spürbar machte. Ein äußerst reicher historischer Werdegang einer einzigen, einfachen Immobilie die schon lange her nicht mehr ausschließlich für Rumänien von Bedeutung ist.

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