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JOSEF DOBROVSKÝ A MORAVA
JOSEF DOBROVSKÝ AND MORAVIA

Author(s): Josef Vintr
Subject(s): Literary Texts
Published by: Univerzita Palackého v Olomouci

Summary/Abstract: J. Dobrovský hatte eine schicksalhafte und emotionelle Bindung zu Mähren. In Brünn bei den Jesuiten begann seine geistliche Laufbahn, in Brünn bei den Barmherzigen Brüdern starb er. In den fünf Jahrzehnten dazwischen weilte er mehrmals in Mähren, am längsten drei Jahre (1787–1790) in Olmütz als Direktor des josephinischen Generalseminars. Aus diesen Jahren gibt es die meisten Zeugnisse über sein lebendiges Interesse für die mährische Geschichte, Kultur und vor allem Sprache. An mehreren Beispielen zeigen wir, wie eifrig Dobrovský Material für ein Wörterbuch mährischer Mundarten sammelte, das jedoch nie erschien, und wie tiefgehend seine Erkenntnisse waren. Dobrovskýs genaue Beobachtungsgabe bezeugt seine Feststellung, dass die Sprache in den mährischen Städten dem Tschechischen näher sei als am Lande. Eine eigenständige mährische Sprache gab es für ihn nicht, da die Mährer, wenn sie gediegen schreiben wollten, sich der tschechischen Schreibweise und des Tschechischen bedienten. Deshalb lehnte er die Einbeziehung der mährischen Ausdrücke in sein Wörterbuch ab. Zu seinem engeren Freundeskreis zählten die Mährer J.V. de Monse, Rechtshistoriker in Olmütz, J. V. Zlobický, Professor der tschechischen Sprache und Literatur an der Wiener Universität, und J. P. Cerroni, Gubernialsekretär und Handschriftensammler in Brünn (dieser belieferte Dobrovský mit seinen geliebten Zwetschken). In einem Brief an Cerroni (1801) bekennt Dobrovský seine besondere Vorliebe für Mähren, wo er viele gute Leute und Freunde fand.

  • Issue Year: 2004
  • Issue No: 1
  • Page Range: 309-316
  • Page Count: 8
  • Language: Czech
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