Studenti i revolucija
Students and Revolution

Summary/Abstract: Die Analysen des Versachlichungsprozesses von Lukdcs, in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts vorgenommen, weisten auf, dass die Art und Weise der Existenz des modernen Menschen das Auffassen seines geschichtlichen Wesens hindert. Den Gedanken noch weiter geführt als es Lukäcs tat. verhindert es: das »mit der Zeit sein«. Die Ideenorientation in Hinsicht auf die Verwirklichung der sozialistischen Revolution als eines historischen Geschehens, heisst vor allein das Identifizieren deren Abwege hinsichtlich der Idee der Revolution im Gelüge der integralen Marxschen Lehre. Unterdessen situiert die zeitgenössische Meinung durch ihre Forschung nach dem Wesen der Revolution auch Marx" Gedanken mit Kritik. So sieht M. Marcuse im Marx' Programm einer freien. durch die Interess nedes Kapitals ungestörten Entwicklung der Produktionskräfte keinen Wegweiser mehr zur revolutionären Umwandlung des Bestehenden. Durch die heutige Stufe der Produktionskräfte, die Aauto- mationsproduktion, gelang die »Rationalität« der neuzeitigen geschichtlichen Welt zu ihrer Erfüllung, und die neue geschichtliche Welt ist grundsätzlich möglich durch ein anderes Auffassen der Natur. K. Axelos macht darauf aufmerksam, dass Marx’ Gedanke nicht trans — epochal sei, denn sein Horizont bleiben die festgesetzten Koordinaten der schon entstandenen Epoche: er erforscht nicht die Praxis selbst als seinen Standpunkt der Kritik zur Philosophie, Wirtschaft u. s. w. Beim jugoslawischen Denker V. Sutlic ist Marx’ Gedanke auf der Spur der Geschichtlichkeit des Seins durchdacht, indem seine Zugehörigkeit dem uns gegebenen Weltgefuege problematisiert ist. Da die Arbeit als Grundbedingung alles seins entdeckt wird, befindet sich Marx nach Beendigung der philosophischen Arbeit durch die Forderung ihrer Verwirklichung auf dem Wege der Verbreitung in ganzer Welt dieses in Hesels Philosophie zusammengefassten Sinnes und Ausgangspunktes alles Seienden. V. Sutlic schliesst in seinem Auslegcn, dass die geschichtliche Welt und der Mantsche Gedanke einander zugehören. dass sie die letzte Version westlichnc Denkens im Selbstidentifizieren der Welt in ihrem Wesen seien. Marx’ Lehre gehört ihrem Wesen nach der bestehenden Welt, denn sie ist in ihrem Wachstum eingewurzelt — sie ist auf das Überwinden von Widerspruechen und Gegensätzen gerichtet, und führt zur Verwirklichung einer sinnvollen Existenz, gesichtet vom Standpunkt einer wissenschatlich- -technischen Arbcitswelt. Marx’ Gedanke sollte entscheidende Geschehen innerhalb dieser Welt inspieriern mit Hinsicht auf ihre vielfältigen Gegen sätze, wie enorme Unterschiede zwischne entwickelten und unentwickelten Ländern, neokoloniale Ausbeutung der Unterentwickelten und Klassenanta- gonisnien in unterentwickelten Landern. Während das Revolutionieren der bestehenden Welt zum Erlangen ihrer letztlichen epochalen Möglichkeiten schon bei Marx in Ideen konzipiert war, so bleiben die Erforschungen der Wege und der Möglichkeiten geschichtlichen Überwindens der arbeitend — technischen Welt noch als zeitgenössische Aufgabe des Denkens übrig. Die Studenten allein können an und für sich keine revolutionäre Macht sein. Sie können und sollen jedoch Protagonisten einer Ideenorientation sein, und eine solche setzt sowohl das Revolutionieren des Bestehenden, als auch für die Zukunft das noch in höheren Masse ausschlaggebende »Mitwirken« in geschichtlicher Zukunft voraus. Ein solchartiges Bündnis der Studenten und der Revolution stellt voraus, dass die Universität noch immer ein Zufluchtsort des menschlichen Gedankens ist, auf den Sinn des Weltganzen ausgerichtet, wo sich in der geistigen Dimension des Menschen der Gedanke entfaltet, nocht nicht in der Tendenz alles zu funktionalisicren, zu einem blossen Fähigmachen fucr fachliches Verrichten, bes-timmter Wertätigkeiten umgewandelt zu werden. Wenn sich die Forderungen der Studenten für die Reform der Universität dieser Tendenz einer Arbeits-technischen Welt widersetzen, so sinn sie weittragend und von etscheidender Wichtigkeit für die Offenheit zur geschichtlichen Zukunft.

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