Grafijsko-ortografski uzusi iliraca i književna franjevačka tradicija u „Bosanskom prijatelju“
Graphic-Orthographic Customs of Illyrians and Literary Franciscan Tradition in "Bosanski prijatelj"
Author(s): Herta KunaSubject(s): Christian Theology and Religion, Theoretical Linguistics, Morphology, South Slavic Languages, 19th Century
Published by: Institut za jezik
Keywords: Bosanski prijatelj; Illyrian; literary Franciscan tradition; orthographic customs; morphological orthography;
Summary/Abstract: Die Verfasserin betrachtet die Zeitschrift »Bosanski prijatelj« nicht nur als erste bosnischherzegowinische, sondern auch als erste illyrische Zeitschrift in Bosnien und der Herzegowina und stellt fest, dass sie von dem Franziskaner Ivan Frano lukić herausgegeben worden ist, der auch die absolut größte Zahl der Beiträge für sie geschrieben hat (mit Ausnahme der Nummer IV, die wiederum das Werk des Franziskaners A. Knežević ist). In diesem Zusammenhang ist die Verfasserin bemüht, einerseits die graphisch-orthographischen Eigenschaften der Zeitschrift im Verhältnis zu den illyrischen Gewohnheiten und andererseits zu der älteren Franziskanerliteratur zu sehen. Aufgrund der Analyse aller vier Nummern kann gefolgert werden, dass sich I. F. Jukić, und später auch A. Knežević sowohl in der Graphie als auch in der Orthographie an die illyrische Praxis gehalten haben, wobei die Zeitschrift »Bosanski prijatelj« hinsichtlich der Bezeichnung des vokalischen /r/ und des Ersatzes des Jat, ferner der Bezeichnung des Phonems /ć/ der Praxis der Zagreber Zeitschrift »Danica« und der Publikationen der Matica hrvatska und nicht der Gewohnheit der philologischen Schule Vebers, so wie sie in den Schulausgaben zum Ausdruck kommt, zugeneigt war. Im Hinblick auf den Ersatz des Jat und die Bezeichnung des Phonems /Ć/ wirkte auf Jukić allem Anschein nach auch die ältere Franziskanertradition ein, und zwar insofern, als jene Lösungen bevorzugt wurden, die zugleich illyrisch und traditionell sind. Hinsichtlich der graphischen Lösungen für die übrigen Laute akzeptierte Jukić von allem Anfang an die illyrische Schreibweise, obwohl sie mit der sich der Lateinschrift bedienenden franziskanischen Graphie nicht übereinstimmte. Auf diese Weise handelte er auch bezüglich der Orthographie; das fiel ihm insofern leichter, als die morphologische Orthographie, wie sie die Anhäger des Illyrismus vertraten, zugleich auch die franziskanische orthographische Tradition war.
Journal: Književni jezik
- Issue Year: 8/1979
- Issue No: 3
- Page Range: 5-16
- Page Count: 12
- Language: Croatian