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Prilagoditev Schulze-Delitzschevih zadružnogospodarskih zamisli na Slovenskem v letih 1872-1895
Adjustment of Schulze-Delitzsche's cooperative economic ideas in Slovenia in the years 1872-1895

Author(s): Jurij Perovšek
Subject(s): National Economy, Economic history, History of ideas, 19th Century, Financial Markets
Published by: Inštitut za novejšo zgodovino
Keywords: Slovenia; 1872-1895; loan schemes; Schulze-Delitzsche's cooperative economic principles; loan funds; loan market; economic history;

Summary/Abstract: Slowenische Genossenschaftsbewegung, die von dem steirischen liberalen Politiker Dr. Josip Vošnjak und seinem Bruder Ing. Mihael Vošnjak gegründet worden war, konzentrierte sich in der ersten Zeit vor allem auf Gründung von Darlehenskassen nach dem Muster von Schulze- Delitzsch genossenschaftswirtschaftichen Grundsätzen. Das war einer der seltenen sofortigen Einflüsse des europäischen Liberalismus auf den liberalen slowenischen gesellschaftlichen und politischen Pol. Für die slowenische Genossenschaft dieser Zeit, die sich von 1872 (als Dr. Josip Vošnjak die erste slowenische Darlehenskasse gründete) bis 1895 erstreckte, war es characteristisch, daß die slowenischen Darlehenskassen aus ausgesprochen nationallen Initiative gegründet wurden. M. Vošnjak, der Haupt- wirtschaftlich-organisatorische Betreuer der damaligen Genossenschaft auf dem slowenischen Gebiet, wollte nämlich durch slowenische Darlehensgenossenschaften wirtschaftliche Unabhängigkeit des slowenischen Volkes gegenüber dem deutschen Kapital erreichen. 1883 gründete M. Vošnjak den Bund slowenischer Darlehenskassen in Celje, der sofort die Leitung slowenischen Darlehentums übernahm (sein Schwerpunkt war damals in der Steiermarkt). Unter der Leitung Vo{njaks erzielte es gute Erfolge. In der ersten Zeit slowenischer Genossenschaftsbewegung waren die nach dem Prinzip Schulze-Delitzsch gegründeten Darlehenskassen zu richtigen Festungen des Slowenentums geworden. Sie finanzierten slowenischen Handel, Gewerbe und Industrie und bauten slowenische Kulturheime, die die Tätigkeit slowenischer Kultur-, Sozial- und nationalpolitischen Organisationen ermöglichten. Ein besonderer Verdienst war auch die Unterstützung slowenischer Schüler, da gerade diese Hilfe den späteren slowenischen nationalkulturellen und politischen Kämpfern die Ausbildung ermöglichte. Die Darlehenskassen (Darlehensgenossenschaften) hatten neben nationalkulturellen auch eine sehr konkrete wirtschaftliche Bedeutung. Sie beschleunigten die Enwicklung moderner Wirtschaftszweigen und sammelten Geld für die Entwicklung slowenisches Unternehmertums. Das zeigt, daß sie mehr oder weniger kapitalistisch geprägt waren; sie hatten keinen sozialen Character. Ihr Ziel war nicht Kreditbedürfnissse der wirtschaftlich schwächeren Schichten zu befriedigen, sondern wirtschaftliche Unabhängigkeit des slowenischen Bürgertums zu erlangen.

  • Issue Year: 38/1998
  • Issue No: 1-2
  • Page Range: 5-13
  • Page Count: 9
  • Language: Slovenian