Luther 1806. Zacharias Werner’s Tragedy "Die Weihe der Kraft" and Theodor Fontane’s Narrative "Schach von Wuthenow" Cover Image

Luther 1806. Zacharias Werners Tragödie "Die Weihe der Kraft" und Theodor Fontanes Erzählung "Schach von Wuthenow"
Luther 1806. Zacharias Werner’s Tragedy "Die Weihe der Kraft" and Theodor Fontane’s Narrative "Schach von Wuthenow"

Author(s): Stefan Lindinger
Subject(s): Language and Literature Studies, Literary Texts, Studies of Literature, Drama
Published by: ALDUS VERLAG
Keywords: Martin Luther; Zacharias Werner; Theodor Fontane;1806;

Summary/Abstract: Den zeitlichen Hintergrund von Theodor Fontanes Erzählung "Schach von Wuthenow" (1883) stellen die turbulenten Monate vor der vernichtenden Niederlage Preußens gegen Napoleon in der Doppelschlacht von Jenaund Auerstedt am 14. Oktober 1806 dar. Als zentraler intertextueller Bezugspunktdient Fontane die Tragödie "Martin Luther oder die Weihe der Kraft" (1806/07), verfasst vom romantischen Dramatiker Zacharias Werner. Die Aufführung des Werkesführte in jenen Tagen zu einem – von Fontane aufgegriffenen – Theaterskandal,der sich nicht nur in diversen Zeitungsartikeln und Briefwechseln von Schriftstellern, sondern auch in einem parodistischen Maskenzug der Offiziere eines Berliner Regiments äußerte. Dazu hatte nicht zuletzt die unkonventionelle Darstellung der Hauptfigur Luther beigetragen, äußerst publikumswirksam gespieltvon der Schauspielkoryphäe August Wilhelm Iffland. Werners Lutherbild lief denErwartungen der preußischen Öffentlichkeit insofern entgegen, als es den Reformator nicht nur als die männlich entschlossene Verkörperung eines nationalenund apriorischen „Hier stehe ich, ich kann nicht anders“, sondern in manchen Szenen auch als zerrissenen und zweifelnden Privatmann mit Schwächen zeigte.Zudem wurden dem Stück von vielen mystische und katholische Tendenzen vorgeworfen. Ausgehend von den beiden genannten Texten soll – vor dem Hintergrund der Tatsache, dass im Grunde keine wirklich bedeutenden Werke mit Luther als Hauptperson zu verzeichnen sind – auch auf die Frage eingegangen werden, ob und inwieweit sich der Lutherstoff überhaupt zur Darstellung insbesondere in der dramatischen Literatur eignet.

  • Issue Year: 18/2018
  • Issue No: 18
  • Page Range: 59-78
  • Page Count: 20
  • Language: German