Nekoliko napomena o etničkom razvitku u Bosni i Hercegovini
Some Remarks on the Ethnic Development in Bosnia-Herzegovina
Author(s): Dževad JuzbašićSubject(s): History
Published by: Institut za istoriju
Summary/Abstract: Der Verfasser widmete seine Aufmerksamkeit einigen Thesen zur ethnischen und nationalen Entwicklung in BH, die in den vorausgehenden Jahrzehnten vor dem letzen Krieg in der bosnisch-herzegowinischen Historiographie formuliert wurden. Der Schwerpunkt der Erörterung liegt auf der Bedeutung des Islamisierungsprozesses und der besonderen Lage Bosniens im Osmanischen Reich. Die Massenislamisierung in Bosnien and Albanien war durch die jeweiligen besonderen Umstände in diesen Regionen und durch politisch-strategische Bedürfnisse des osmanischen Staates bedingt. Aber trotz gewisser Ähnlichkeiten hatte die Massenislamisierung in den genannten Ländern wegen verschiedener historischer Bedingungen nicht die gleichen Auswirkungen in der Moderne. Die islamisierte Masse in Albanien blieb mit den Christlich-Orthodoxen und den Katholiken in der Gesamtheit des albanischen Volkes integriert. Dagegen entwickelte die islamisierte Bevölkerung in Bosnien, die sich aus einer ethnisch verwandten aber konfessionell heterogenen Masse, also aus Bogumilen, Katholiken und Christlich-Orthodoxen, formierte, im Laufe der osmanischen Herrschaft ihre mentale, kulturelle und ethnische Besonderheit. Die entscheidendste Rolle spielte dabei die Entstehung und Entwicklung der einheimischen feudalen Klasse, so dass die bosnischen Muslime, die sich als Bosniaken oder Bosnier in erster Linie in Abgrenzung von der Türken und anderen muslimischen Völker bezeichneten, ins 19. Jahrhundert als Volk im feudalen Sinne eintraten. Die Christlich-Orthodoxen und Katholiken, die ihren Glauben bewahrten, transformierten sich in der modernen Zeit als Teile der serbischen bzw. kroatischen Nation.
Journal: Prilozi
- Issue Year: 2001
- Issue No: 30
- Page Range: 195-206
- Page Count: 12
- Language: Bosnian