Debating Consumer Durables, Luxury and Social Inequality in Poland during the System Transition
Debating Consumer Durables, Luxury and Social Inequality in Poland during the System Transition

Summary/Abstract: Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, wie in der öffentlichen Debatte in Polen vor und nach 1989 die kulturellen Bedeutungen „moderner“ Konsumgüter wie Farbfernseher, Stereoanlagen und vollautomatischer Waschmaschinen entstanden und bewertet worden sind. Dass erschwingliche Elektrogeräte in großer Zahl zur Verfügung standen, war eines der Hauptziele staatlicher Konsumpolitik in der Volksrepublik Polen. Im Zuge des Systemwechsels 1989 erschien diese Verfügbarkeit plötzlich in einem anderen Licht. Der Erwerb und der Besitz von Konsumgütern wurden nun zu einem Symbol für das Entstehen einer neuen Verbraucherkultur, die auf individuellen Lebensstilen beruhte in einer Gesellschaft, zu deren wesentlichen Elementen soziale Diversifizierungen und Einkommensunterschiede gehörten. In diesem Aufsatz schildere ich zunächst, wie die günstige Verfügbarkeit von Konsumgütern zum Gegenstand einer öffentlichen Kontroverse wurde, die darauf hinweist, dass die Politik des Massenkonsums, die einen hohen Lebensstandard quer durch alle sozialen Schichten gewährleisten sollte, ineffektiv war. Danach beschäftige ich mich mit der Frage, wie in den späten 1980er Jahren der Erwerb von Konsumgütern zu einem Bestandteil des übermäßigen Strebens der neuen Einkommenselite privater Unternehmer nach einem höheren Status wurde. Im letzten Abschnitt zeige ich, wie nach der Einführung der freien Marktwirtschaft seit 1989 das stetige Anwachsen des Privatkonsums in der öffentlichen Debatte und in der Marktforschung als ein positiver Trend identifiziert wurde, der den erfolgreichen Verlauf des Systemwechsels belege. Auf Grundlage der Analyse wichtiger Wirtschafts- und Nachrichtenmagazine, von Meinungsumfragen und Marktforschungsberichten zeigt der Beitrag, wie man mit einer Studie über die kulturellen Bedeutungen einer Reihe von Konsumgütern die sozioökonomischen Aspekte des Systemwechsels von 1989 in Osteuropa besser verstehen kann.

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