Violence as Political Agitation: the Example of Political Posters in Latvia, 1920-1934
Violence as Political Agitation: the Example of Political Posters in Latvia, 1920-1934
Author(s): Ginta Brūmane-GromulaSubject(s): Media studies, Political history, Electoral systems, Politics and communication, Studies in violence and power, Interwar Period (1920 - 1939)
Published by: Verlag Herder-Institut
Keywords: Violence; Political Agitation; Example of Political Posters; Latvia; 1920-1934;
Summary/Abstract: Dieser Beitrag richtet seinen Blick auf den Gebrauch von Plakaten in den Wahlkämpfen während Lettlands parlamentarischer Ära von 1920 bis 1934. In diesen Jahren bildeten sich politische und wirtschaftliche Prozesse und Verhaltensmuster aus, es etablierten sich die politischen Institutionen, die für die staatliche Entwicklung verantwortlich waren, und Lettland durchlebte einen Lernprozess hinsichtlich der öffentlichen Teilhabe am politischen Geschehen; all dies hatte Auswirkungen auf die Gesamtentwicklung der Lettischen Republik. Besondere Aufmerksamkeit wird Plakaten als Bestandteil von Wahlkämpfen gewidmet, wobei die Frage nach der Verwendung unterschiedlicher Ausdrucksformen von Gewalt im Mittelpunkt steht – der bildlichen Darstellung auf Plakaten sowie den praktischen Ausdrucksformen auf den Straßen als Überzeugungsmittel im Wahlkampf. Das Hauptinteresse gilt der visuellen Bildsprache der politischen Parteien und der Rolle der dafür verwendeten unterschiedlichen Gewaltsymbole. Folgende Symbole für Gewalt fanden sich auf den Wahlplakaten wieder: verschiedene Arten von Waffen (Schusswaffen, Messer, Äxte, Knüppel), tote Menschen, Blut, Schießereien sowie Kampfszenen. Eine der Besonderheiten im Gebrauch dieser Symbole bestand darin, dass sie sowohl positiv als auch negativ konnotiert waren, immer abhängig davon, welche Botschaft der dazugehörigen Partei das jeweilige Poster vermitteln sollte. Im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Darstellungen von Gewalt wird den kommunistischen Plakaten in Lettland besondere Aufmerksamkeit gewidmet, da sie, verglichen mit den übrigen Wahlplakaten in dem berücksichtigten Zeitraum, am eindrucksvollsten und aggressivsten erscheinen. Der Beitrag untersucht außerdem, wie die anderen Parteien auf die Plakate der Kommunisten reagierten; zumeist wurde anhand dieser Plakate ein Negativbild der Kommunisten gezeichnet. Zu einem wichtigen Bestandteil der Wahlkämpfe wurden Straßenschlachten, die als eher harmlose Rivalitäten zwischen politischen Kontrahenten ihren Anfang nahmen und dann zu Konflikten ausarteten, die mitunter Todesopfer forderten.
Journal: Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung
- Issue Year: 60/2011
- Issue No: 4
- Page Range: 539-570
- Page Count: 32
- Language: English