Aspekte sprachlicher Identität bei dem rumäniendeutschen Schriftsteller Richard Wagner
Aspects of Linguistic Identity with the Oeuvre of the Romanian German Speaking Writer Richard Wagner
Author(s): Roxana Nubert, Ana-Maria Dascălu-RomițanSubject(s): Language and Literature Studies, Literary Texts, Fiction, Studies of Literature
Published by: ALDUS VERLAG
Keywords: Richard Wagner; emigration; communist dictatorship; Romanian German-speaking writer; linguistic identity; German of a minority;
Summary/Abstract: Die Erzählung Ausreiseantrag zeigt, wie der Protagonist Stirner an der Diskrepanz zwischen Realität und Schein verzweifelt. Sein Leben besteht aus subjektiver Betroffenheit und er gibt sich Rechenschaft darüber, dass er sich allmählich zum Staatsfeind entwickelt hat, dem nur mehr die Aussiedlung übrig bleibt. Der Prosaband Begrüßungsgeld rückt die Problematik des Aussiedlers in den Vordergrund, wobei die zerrissene Identität der Hauptfigur exemplarisch diese Situation beschreibt: In Rumänien war Stirner der Deutsche; in der Bundesrepublik Deutschland ist er der Rumäne; bei einem Besuch der DDR wird er als einer angesehen, der aus dem Westen kommt. Dieser dominierende Aspekt wird dadurch veranschaulicht, dass Wagners Erzählung eine intensive Auseinandersetzung mit dem Problem der Sprache darstellt. Wenn Stirner in Rumänien die Grenzen seines Minderheitendeutsch erlebt, gerät er in West-Berlin in ein Niemandsland, in dem er sein Deutsch in einem Zustand zwischen Sprachlosigkeit und Realitätsbeschreibung findet. Der Protagonist entfernt sich von seiner gewohnten deutschen Sprache und nähert sich einer anderen deutschen Sprache. Allerdings gibt er seine Banater Abstammung zu, indem er bemerkt, dass er sich mit seiner Biografie abfinden müsse.
Journal: KRONSTÄDTER BEITRÄGE ZUR GERMANISTISCHEN FORSCHUNG
- Issue Year: 20/2020
- Issue No: 20
- Page Range: 63-78
- Page Count: 16
- Language: German