Raumpoetische aspekte des transitorischen in Péter Nádas’ Parallelgeschichten
Spatial poetic aspects of the transitory in Péter Nádas' Parallel Stories
Author(s): Anna KenderesySubject(s): Hungarian Literature
Published by: Akadémiai Kiadó
Keywords: Péter Nádas; zeitgenössische ungarische Literatur; Raum; Gedächtnis; das Unheimliche; das Transitorische
Summary/Abstract: Der Aufsatz analysiert Péter Nádas’ Roman Parallelgeschichten mit Blick auf die Poetik des Raumes. Die Frage nach der Behandlung von Raum und Zeit im Text wird anhand des Motivs des Durchgangs gestellt, der in der Darstellung der Wohnungen eine zentrale Rolle spielt. Durch die detaillierte Schilderung von Zwischenräumen wie dem Entrée und dem Vorraum setzt sich nämlich der Erzähler mit jenen historischen Bezügen von privaten Räumen auseinander, die auf die Wahrnehmungen und Erinnerungsprozesse der Figuren einwirken. Hier erscheinen die funktionslos gewordenen transitorischen Räume als Reste der allmählich entschwindenden bürgerlichen Welt und fallen aus dem einheitlichen Schema der Wohnungseinrichtungen, wodurch der vertraute, Sicherheitsgefühl verströmende Charakter der letzteren angegriffen wird. Es wird gezeigt, dass die Durchgänge im Roman somit zu bedrohenden, verstörenden Räumlichkeiten werden, in denen sich die hier orientierungslos werdenden Figuren gezwungen sehen, sich mit fernen Erinnerungen aus der unverarbeiteten Vergangenheit zu konfrontieren.
- Issue Year: 33/2019
- Issue No: 2
- Page Range: 289-303
- Page Count: 15
- Language: German