„so verletzt, so erniedrigt, so elend, so mißhandelt, so verwundbar, so ungeschützt“. Zur Problematik von Identität und Gewalt im Werk Helga M. Novaks
„so verletzt, so erniedrigt, so elend, so mißhandelt, so verwundbar, so ungeschützt“. Zur Problematik von Identität und Gewalt im Werk Helga M. Novaks
Author(s): Izabela SuryntSubject(s): Language and Literature Studies
Published by: Wydawnictwo Uniwersytetu Łódzkiego
Keywords: violence; Helga M. Novak; individual and collective identity; destruction; stimulation; discrimination
Summary/Abstract: The issue of violence towards groups and individuals within every sociopolitical system is one of the main thematic areas in the works of Helga M. Novak. The specificity of her writing on this issue lies in the way she links it with literary presentation of the processes of individual and group identity formation. In her creation of literary characters, who undergo violence and whose identities are influenced by violence, Novak not only presents these experiences as being destructive for an individual or a group but also ascribes to them a specific power which stimulates actions directed at a formation of ever new life models in constantly changing conditions. The problem of discrimination of women and groups embodying cultural, religious, ethnical and national ‚otherness‘ constitutes an extremely significant aspect in the works of Helga Novak. The article encompasses these very issues.Die Problematisierung von Gewalt gegenüber Gruppen und Individuen im Rahmen jeglichen sozialpolitischen Systems gehört zu den wichtigsten literarischen Anliegen im Werk Helga M. Novaks. Über die spezifische Behandlung dieses Themenkreises entscheidet die enge Verschränkung der Gewaltproblematik mit der Darstellung von Prozessen individueller und kollektiver Identitätsbildung. Indem die Autorin ihre literarischen Figuren in Situationen versetzt, in denen sie stets körperlicher und/oder emotionaler Gewalt ausgesetzt werden und diese Erfahrung dann zur wichtigsten Motivation ihrer Protagonisten/innen für die Erarbeitung immer neuer Ich-Entwürfe stilisiert, spricht Novak der erlebten Gewalt nicht nur destruktive Potentiale zu, sondern räumt ihr auch eine (letztlich) positive Kraft ein. Diese besteht in der Stimulierung menschlicher Aktivitäten zur Herausbildung wechselnder Lebensprojekte unter dem Zwang der sich verändernden (Um)Welt. Die Thematisierung von Identität und Gewalt in literarischen Texten Novaks geht oft mit der Auseinandersetzung mit der Diskriminierung der Frauen sowie kulturell/ethnisch/national ‚Anderen‘/‚Fremden‘ einher. Diesen Fragen ist der vorliegende Beitrag gewidmet.
Journal: Convivium. Germanistisches Jahrbuch Polen
- Issue Year: 2007
- Issue No: 1
- Page Range: 119-143
- Page Count: 25
- Language: German