Píč – Niederle – Buchtela: zápas o českou archeologii na přelomu 19. a 20. století (Památce Josefa Ladislava Píče po 100 letech od jeho úmrtí)
Píč – Niederle – Buchtela: Struggle of Czech Archeology at the turn of the 19th and 20th century (In memory of Josef Ladislav Píč after 100 years from his death)

Summary/Abstract: Vor hundert Jahren, 19. 12. 1911 hat Professor Josef Ladislav Píč, das Haupt der sog. „Musealschule“ in der tschechischen Archäologie, sein Leben freiwillig abgeschlossen. Dadurch hat er seinen Gegnern aus der „Universitätsschule“ den Raum frei gemacht, die dann mehr als ein halbes Jahrhundert die Richtung des Faches in Böhmen festgelegt hat. Píč’s Gedächtnis ist für lange Zeit in den Hintergrund getreten. Die heutige Forschung stellt aber allmählich fest, daß seine Ansichten häufig berechtigt waren und daß sein fachliches Vermächtnis erinnerungswert ist. Es ist also erförderlich, Píč’s Arbeit und den ganzen Kampf beider Schulen in den Jahren 1890–1911 zu rekapitulieren und das Gedächtnis von J. L. Píč als einer der größten Persönlichkeiten der böhmischen Archäologie aufzufrischen. Josef Ladislav Píč ist am 19. 1. 1847 geboren, er war somit um eine Generation älter als seine Hauptgegner aus der Universitätsschule – Lubor Niederle (1865) und Karel Buchtela (1864). Er ist auch noch aus der romantischen Auffassung der Archäologie ausgegangen, während die zwei Letztgenannten schon in positivistischer Atmosphäre herangewachsen sind. Píč hatte ursprünglich als Historiker angefangen, im Jahre 1883 hat sich an der Prager Karlsuniversität habilitiert. In folgenden Jahren begann er sich aber für die frühgeschichtlichen Wurzeln der tschechischen und slawischen Kultur interessieren und als ein der ersten unter Historikern zum Schluss gekommen ist, daß diese Probleme ohne Kenntnis der materiellen Quellen d. h. Archäologie unlösbar sind.

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