SENJ CAPTAIN KASPAR RAAB AND SENJ USKOCI (1576—1585) Cover Image

SENJSKI KAPETAN KASPAR RAAB I SENJSKI USKOCI (1576—1585)
SENJ CAPTAIN KASPAR RAAB AND SENJ USKOCI (1576—1585)

Author(s): Anna Maria Grünfelder
Subject(s): Cultural history, Diplomatic history, History of ideas, Local History / Microhistory, Social history, 16th Century
Published by: Senjsko muzejsko društvo i Gradski muzej Senj
Keywords: Senj Uskoks; Kaspar RaabM

Summary/Abstract: Mit der vorliegenden Arbeit soil ein Beitrag geleistet werden zur Erforschung der Geschichte jener Zengger Hauptleute, denen die Fachwelt bisher — den spaerlichen Hinweisen in der Literatur nach zu schliessen — noch zu wenig Interesse geschenkt hatte. So zeichnet sich auch die Gestalt Kaspar Raabs nur schemenhaft vom Hintergrund der Ereignisse in der Zeitspanne von 1576—1585 ab; ueber seine Herkunft, seinen Lebenslauf und seinen Werdegang als Soldat schweigen die Quellen (die Protokolle des Kaiserlichen Hofkriegsrates sowie die des Innerosterreic-hischen Hofkriegsrates im Kriegsarchiv Wien).Kaspar Raab wurde im Jahre 1576 als Nachfolger Johann Fernbergers die Hauptmannschaft Zengg/Senj uebertragen und ihm auferlegt, fuer die Einstellung der Piratenakte der Uskoken Sorge zu tragen. Seine Massnahmen zeitigten Anfang-serfolge, sodass die beiden ersten Jahre seiner Hauptmannschaft verhaeltnismaessig ruhig verliefen und keine bemerkenswerten Ueberfaelle zur See durch Uskoken verzeichnet wurden. Ab dem Jahre 1579 mehrten sich diese wieder, wovon sowohl Venezianer als auch Tiirken zu Wasser und zu Lande betroffen wurden. Die Handstreiche der Uskoken gegen Tiirken und ihre Einfaelle auf tuerkisches Territorium waren Teil intensiver Vorbereitungsarbeiten, die auf eine gemeinsame Erhebung aller Balkanvoelker gegen das Osmanische Reich hinzielten, die damals Erfolg versprach, als es sich zwar auf dem Hoehepunkt territorialer Ausweitung, jedoch auch im Zustand beginnender innerer Zersetzung befand. Fiir die Rueckeroberung der von den Tuerken besetzten Balkanhalbinsel war die seit 1537 tuerkische Fe-stung Klis als Ausgangspunkt vorgesehen, von der aus dann der Aufstand nach Bosnien und in die Herzegowina haette getragen werden sollen. Zengger Uskoken und ihre Wojwoden, die Brueder Daničić waren bereitwillige Heifer und Mittelsmaenner der Verschwoerer in den tuerkischen Gebieten, mit denen sie auf ihren Streifzuegen Verbindung unterhielten. Die Ausfuehrung dieser Plaene misslang jedoch mehrmals, woran auch die Uskoken wegen ihres unbedachten und voreiligen Vorgehens Mitschuld trugen. Welche Rolle Kaspar Raab in diesem Vorhaben spielte, ist nicht bekannt.Das fuer Hauptmann Raab folgenschwerste Ereignis seiner Hauptmannschaft bildet der von ihm beim Kriegsgericht in Karlstadt /Karlovac angestrengte Prozess gegen die Wojwoden Georg und Mathias Daničić und gegen den Wojwoden Mathias Tuerdislavić/Tuerdislavich, im Jahre 1580. Raab zeih sie der Widersaetzlichkeit gegen seine Bemuehungen um Recht und Ordnung in der Stadt und unter seinen untergebenen Soldaten, der Aufwiegelung dieser gegen ihren Hauptmann und der Solidaritaet mit von ihm verurteilten Missetaetern. Die Zeugen aber, die das Kriegsgericht in Zengg/Senj selbst aus der dortigen Einwohnerschaft, den Richtern und Raeten sowie den Besatzungssoldaten verhoerte, widerlegten nicht nur fast einstimmig diese Anklage Kaspar Raabs, sondern belasteten diesen schwer. Es erwies sich auf Grand dieses Verhoers, dass die gesamte Einwohnerschaft und die Soldaten die Angeklagten weitaus hoeher schaetzten als den Hauptmann, dem sie Parteilichkeit, Ungerechtigkeit, Eigennutz und Nachlaessigkeit in der Erfuellung seiner Hauptmannspflichten vorwarfen. Auf Grand der Zeugenaussagen wurden die Wojwoden vom Kriegsgericht freigesprochen, Kaspar Raab aber selbst auf seine Anklagepunkte angeklagt und vom Gericht auch fuer schuldig befunden. Gegen dieses Urteil legte Kaspar Raab beim Erzherzog selbst Berufung ein. Mit Rueck-sicht auf mehrere in diesem Verfahren unterlaufene Formalfehler empfahl der Inneroesterreichische Hofkriegsrat dem Erzherzog die Annullierang des Prozesses, ungeachtet der Gefahr, hiemit einen Praezedenzfall fuer kuenftige Widersaetzlich-keiten gegen Hauptleute zu schaffen. Der Erzherzog ordnete die Annulierung des Gerichtsurteils gegen Kaspar Raab im Jahre 1583 an. Sie scheint jedoch nie rechtskräftig geworden zu sein, da Kaspar Raab noch im Jahre 1585 darum ersuchte. Die rehabilitierten Wojwoden setzten mit den Uskoken ihre Piratenfahrten zur See fort und vereitelten auch weiterhin jede Bemuehung des Hauptmannes um Unterbindung dieser. Resigniert suchte schliesslich Raab 1585 um seine Entlas-sung an, die ihm der Kaiser, mit seiner Amtsfuehrung unzufrieden, gewaehrte. Furio Molza wurde sein Nachfolger

  • Issue Year: 9/1982
  • Issue No: 1
  • Page Range: 163-182
  • Page Count: 20
  • Language: Croatian
Toggle Accessibility Mode