Eesti kirjandusteaduse "Kes? Mis? Kus?". Hetkeseis
„Wer? Was? Wo?” in der estnischen Literaturwissenschaft: Eine Momentaufnahme

Summary/Abstract: Beim Artikel handelt es sich um den am 2. XI. 2007 auf dem Jubiläumssymposium von „Keel ja Kirjandus” in Tallinn gehaltenen Vortrag. Zunächst wird auf die Ambi- oder sogar Polyvalenz des Begriffs estn. eesti/Eesti eingegangen, der den Unterschied zwischen dem Adjektiv (’estnisch’) und dem Substantiv (’Estland’) nur durch die Groß- oder Kleinschreibung ausdrückt. Dadurch wird die Definition des Gegenstandes manchmal erschwert bzw. bewusst übergangen. Die Frage, ob es sich beim Gegenstand der estnischen Literaturwissenschaft um die „estnische Literatur” oder die „Literatur Estlands” oder noch ein anderes Konzept handelt, sollte aber beantwortet werden. Als eine Lösung kann die Interpretation von „estnisch” als „estnischsprachig” angesehen werden, derzufolge die Sprache als Unterscheidungskriterium angesehen würde. Es bleibt in jedem Fall weiterer Forschung vorbehalten, wie die anderssprachige in Estland verfasste und verlegte Literatur (historisch und aktuell) zu behandeln wäre. Im zweiten Teil wird auf die Frage eingegangen, wo die wissenschaftliche Beschäftigung mit der estnischen Literatur stattfindet, nachdem zunächst betont worden war, dass die Literaturwissenschaft in Estland selbst blüht. Es wird darauf hingewiesen, dass auch außerhalb Estlands auf finnisch, deutsch und englisch Publikationen zur estnischen Literatur erschienen sind, die aber mitunter in Estland nicht ausreichend wahrgenommen werden. Abschließend plädiert der Autor dafür, die Erforschung der estnischen Literatur nicht als eine Privatangelegenheit der Esten zu betrachten, sondern anzuerkennen, dass auch im Ausland gelegentlich etwas Relevantes zur estnischen Literatur erscheint.

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