Rahvuslikud Lootused ja Riiklikud Vastused. Rahvusliku liikumise õiguslikud nõudmised ja 1889. aasta reform
National Hopes and State Responses. Juridical Requests of the National Movement and the legal Reform 1989
Author(s): Toomas AnepaioSubject(s): History
Published by: Teaduste Akadeemia Kirjastus
Keywords: Estonia; Estonian History; National Hopes ; State Responses; Juridical Requests ; National Movement ; Reform 1989
Summary/Abstract: Der Beitrag behandelt die gegenseitigen Zusammenhänge der estnischen nationalen Bewegung in der II Hälfte des 19. Jahrhunderts und der Modernisierung des Rechts, die bisher im Schatten der anderen mit der nationalen Bewegung verbundenen Probleme geblieben sind. Nach der Meinung des Autors wurden die rechtlichen Forderungen der nationalen Bewegung in den in 1864 und 1881 der Zentralverwaltung vorgelegten Denkschriften auf die konzentrierteste Weise zum Ausdruck gebracht. Die bisherige Geschichtsschreibung hat bei der Betrachtung der Vorschläge der nationalen Bewegung die mit den Agrarverhältnissen verbundenen Bestrebungen im Vordergrund gehalten. Inhaltlich handelt es sich zwar um Forderungen im Bereich Eigentums- und Steuerrecht, die aber bisher vielmehr als allgemeindemokratische und insofern politische, nicht als dermaßen privat- oder verwaltungsrechtliche Forderungen wahrgenommen wurden. Die Reihe der Forderungen politischen Charakters umfasst auch die Wünsche zur territorialen Vereinigung Estlands und zur Gründung einer nicht standesgebundenen Organisation der lokalen Selbstverwaltungen (semstvo). Als das zweite zentrale Problem wird im Beitrag einer der wichtigsten Bestandteile der in der II Hälfte des 19. Jahrhunderts erfolgten Modernisierung des Rechts, die Veränderungen der Gesetzgebung während der Rechtsreform 1889 betrachtet. Indem der Beitrag die Forderungen der nationalen Bewegung und die Bestimmungen der Justizgesetze 1889 untereinander vergleicht, wird festgestellt, dass die Zentralverwaltung vor allem die Forderungen befriedigte, die sich auf die Verstaatlichung der Rechtsprechung konzentrierten. Der Beitrag betrachtet auch die Gegensätzlichkeit der bisherigen Geschichtsschreibung, wo der Verzicht auf das Prinzip der Wählbarkeit der (Friedens)richter scharf kritisiert wurde. Dabei wurde in der Historiographie keine Aufmerksamkeit darauf gerichtet, dass die nationale Bewegung die Erhöhung der Rolle der Zentralverwaltung bei der Herausbildung der Richterschaft fordert. Im Beitrag werden auch die Gesetzesänderungen betrachtet, die vor allem auf Initiative der Zentralverwaltung selbst in Kraft gesetzt werden. Abweichend von der bisherigen Geschichtsschreibung wurden klar die Änderungen im materiellen Recht hervorgehoben, wo die Bestrebung nach der Modernisierung und Unifizierung des Rechts ersichtlich wird. Im Privatrecht werden sowohl das Pfandrecht als auch das Konkursrecht auf moderne Prinzipien umgestellt, wobei in diesen Bereichen auch die standesbezogene Abtrennung verschwindet.
Journal: Acta Historica Tallinnensia
- Issue Year: 2005
- Issue No: 09
- Page Range: 003-028
- Page Count: 26
- Language: Estonian