Umjetnički oblici životne kritike
Artistic Forms of Ufe Criticism

Summary/Abstract: Ausgehend von den Begriffsbestimrnungen der zwischen Literaturgeschichte und -theorie angesiedelten Literaturkritik als sprachlicher Evokation mit vorgegebener Inspiration im einzelnen Wort kunstwerk ortet der Verfasser die Position der künstlerisch vokativen Lebenskritik, indem er ihr Feld inmitten der formal nicht strukturierten Merkmale der Erscheinungswelt beschreibt und ihre Aufgabe in der Bestimmung und Offenbarung derer Inhalte auf formale Weise sieht, wogegen die literarische Kritik bloss versuchte inhaltliche Wiedergabe der ktinstlerischen Form ist. Hervorgehoben werden gegenüber dieser Kritik besonders die Merkmale der Schönheit und der Freiheit, die zugegeben auf Kosten der Wahrheitsfindung bei der künstlerischen Praxis der Lebenskritik gehen. Ferner wird diese Kritik am Leben durch fehlende Selbststandigkeit angesichts seiner Erscheinungsformen von der Wortkunst ausgegrenzt; ebenfalls durch ihre mimetische Verpflichtung, wie durch ihre Aktualitätswerte. Die zwischen der zurückgestellten Imitation und dem betonten Interpretationswillen gesichtete Lebenskritik stellt so eine gesteigerte Beurteilungskunst in der Art der tätigen Beschäftigung des Geistes dar, eine diesmal personbezogene und weitgehend sachentbundene Evokation des zur Behandlung stehenden Gegenstands. Durch ihr streiflichtmassiges, ästhetisches In-Frage-Stellen der vorgegebenen Faktizität schärft sie mit ihren situationsentbundenen Ansichten das notwendige menschliche kritische Vermögen in der Welt der durch die Wissenschaft gemeinhin nicht angezweifelten Werte.

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