... wenn unter dem kühlen Panzer der Objektivität hervor mich ein warmer Hauch von Subjektivität anweht... - Autobiographische Notizen zur Linguistik
... wenn unter dem kühlen Panzer der Objektivität hervor mich ein warmer Hauch von Subjektivität anweht... - Autobiographische Notizen zur Linguistik

Summary/Abstract: In diesem – aus einer Zagreber Seminarsitzung hervorgegangenen – Beitrag geht es um die sehr subjektive Sicht von Entwicklungen der germanistischen Sprachwissenschaft in den letzten dreißig Jahren. Ausgangspunkt ist ein wissenssoziologischer Ansatz, der die wechselseitige Bedingtheit von akademischer Karriere und Individualbiografie in den Mittelpunkt rückt. Der eigenen kindlichen Erfahrung des dörflichen Ausgesetzt- und Unterdrücktseins steht der emanzipatorische Aufbruch in die Universitätslandschaft der frühen siebziger Jahre gegenüber; die Beschäftigung mit Sprache und Sprachwissenschaft führt zu einer universitären Laufbahn, die gegen den »mainstream« der generativen Linguistik Chomsky’scher Provenienz die Ziele einer empirisch ausgerichteten, (sozial) »realistischen« Sprachtheorie verfolgt. – Inwieweit die hier dargestellten Zusammenhänge von Lebensgeschichte und spezifischer Einbindung in Wissenschafts-kontexte als »typisch« anzusehen sind, bleibt mangels einschlägiger Vergleichsdaten ebenso offen wie die Frage nach Umfang und Art des »blinden Flecks«, der jedem autoreflexiven Unternehmen zwangsläufig anhaftet.

• Details
• Contents